Rettungsmesser dienen zur (Selbst)Rettung in Notfällen. Mit einem Rettungsmesser können zum Beispiel eingeschlossene Personen nach einem Verkehrsunfall aus einem Autowrack befreit werden beziehungsweise sich selbst befreien.

Zu diesem Zweck weisen diese Spezialmesser einige typische Ausstattungsmerkmale auf: Sie verfügen über eine meist kurze, sehr stabile Klinge, die auch als Hebelwerkzeug eingesetzt werden kann. Häufig ist ein Teil der Klinge mit einem Wellenschliff versehen. Die Spitze ist oft abgerundet, damit zu Rettende nicht versehentlich verletzt werden. Das Griffstück ist an einem Ende als Schlagdorn gestaltet, mit dem Fensterscheiben eingeschlagen werden können.

Eine weitere häufige Zusatzfunktion ist ein Gurtschneider. Dieser besteht aus einer Klinge, die in einer Einkerbung verborgen liegt. Dank dieser Konstruktion kann zum Durchschneiden eines Sicherheitsgurtes viel Kraft aufgewendet werden, dennoch besteht bei einem versehentlichen Abrutschen nur geringe Verletzungsgefahr.

Können Rettungsmesser mit einer Hand geöffnet werden, muss beachtet werden, dass in Deutschland der Besitz von Einhandmessern und der Transport in einem verschlossenen Behältnis (!) zwar erlaubt ist, das Führen von Einhandmessern in der Regel jedoch nicht.

Das gilt gemäß § 42a, Absatz 2 des Waffengesetzes (WaffG) jedoch nicht, wenn für das Führen eines Einhandmessers ein berechtigtes Interesse vorliegt. Dies ist dem WaffG zufolge dann der Fall, wenn „das Führen der Gegenstände im Zusammenhang mit der Berufsausübung erfolgt, der Brauchtumspflege, dem Sport oder einem allgemein anerkannten Zweck dient.“

Diese Definition ist reichlich unbestimmt, womit es im Ermessen eines Richters liegt zu entscheiden, ob zum Beispiel das Mitführen durch die freiwillige Feuerwehr ein berechtigtes Interesse oder einen allgemein anerkannten Zweck darstellt.