Wie bei so vielen Ausrüstungsgegenständen, so ist es auch bei Jagdjacken für Damen: Die einzig wahre für alle Situationen und Ansprüche gibt es nicht: Dazu unterscheiden sich nicht nur die Jägerinnen zu sehr in Hinblick auf Anforderungen, Geschmack und Geldbeutel, sondern vor allem auch die unterschiedlichen Anforderungen, die die verschiedensten Jagdsituationen an eine Jacke stellen. Bei Frankonia findet jede die passende Jacke, für jeden Anlass und jede Jagdart, vom klassischen Tweed-Jacket über die leichte Softshelljacke bis zum wind- und wasserabweisenden Winterparka.
Viele natürliche Materialien wie Wolle, Baumwolle, Daune oder Pelz weisen nach wie vor unübertroffene Eigenschaften auf: Daune wärmt in Relation zu Gewicht und Packmaß immer noch am besten – aber sie ist feuchtigkeitsempfindlich. Baumwolle bietet einen kaum zu überbietenden Tragekomfort auf bloßer Haut, nimmt aber sehr viel Feuchtigkeit auf und trocknet, wenn sie erst einmal nass ist, sehr langsam. Ein weiterer Vorteil von Naturfasern, der bei Jagd und Naturbeobachtung besonders wichtig ist, besteht darin, dass sie weniger Bewegungsgeräusche wie Rascheln oder Knistern erzeugen, also besonders leise sind.
Andererseits sind die überragenden Qualitäten moderner Funktionstextilien ohne innovative Kunstfasern nicht zu verwirklichen: Die Unverwüstlichkeit einer Nachsuchenjacke aus Cordura, die Atmungsaktivität regendichter Kleidung durch moderne Membrantechnologie, die lebensrettende Stichschutzeinlage aus Kevlarfasern in der Sauenschutzhose, um nur einige Beispiele zu nennen. Viele Kunstfasern leiten Feuchtigkeit unübetroffen effektiv vom Körper ab und trocknen schnell. So fühlt man sich bei körperlicher Beanspruchung komfortabel und bleibt entsprechend länger leistungsfähig.
Jedes natürliche oder künstliche Material weist also eine spezifische Mischung von Vor- und Nachteilen auf, die es für den jeweiligen Einsatzzweck mehr oder minder geeignet erscheinen lassen. Beim sommerlichen Pirschgang fühlt man sich in leichten Baumwolltextilien am wohlsten, beim Ansitz auf der Kanzel im Winter wärmt ein Lodenmantel schön leise und kuschlig. Bei extremeren Einsatzbedingungen, Nachsuchen, Durchgehen, Wechsel von Aktivität und Ruhe sind moderne Funktionstextilien die bessere Wahl.
Mischgewebe kombinieren die Vorzüge von Natur- und Chemiefasern: Ein Wolle-Polyacryl-Mix ist so warm wie Wolle, ein Baumwoll-Polyester-Mischgewebe trägt sich so angenehm wie reine Baumwolle, dabei sind diese Stoffe so pflegeleicht wie Kunstfasern. Übrigens ist die ökologische Bilanz von manchen Chemiefasern mitunter sogar besser als die von Naturfasern wie etwa konventionell erzeugter Baumwolle.
Die Wassersäule ist eine Maßeinheit, die unter anderem für Aussagen über die Wasserdichtigkeit von Textilien herangezogen wird. Je höher die Wassersäule, desto größer ist der hydrostatische Druck, den die Wassersäule auf die Textilie ausübt. Beim Test auf Wasserdichtigkeit wird die Außenseite eines Stücks Stoff dem Druck einer Wassersäule ausgesetzt, die in bestimmten Zeitabständen durch Hinzufügen von Flüssigkeit erhöht wird.
Wenn auf der Innenseite des Stoffs die ersten Tropfen zu sehen sind, wird die Höhe der Wassersäule gemessen und üblicherweise in Millimeter Wassersäule (mmWS) angegeben. Als wasserdicht gilt ein Gewebe je nach Norm ab Werten zwischen 800 und 4000 mmWS. Für die tatsächliche Wasserdichtigkeit zum Beispiel einer Jagdjacke kommt es neben der Wassersäule auf viele andere Parameter an, vor allem auf die Lage, Verarbeitung und Abdichtung von Nähten und Bünden und die Abdeckung von Reißverschlüssen.
Softshells oder Soft-Shells (engl., zu übersetzen etwa mit "weiche Hülle") zeichnen sich durch den bewussten Verzicht auf ein Zuviel an Funktion zugunsten des Tragekomforts aus. Dies geschieht aus der Erkenntnis heraus, dass ein Maximum an Funktion unter realen Bedingungen oft gar nicht erforderlich ist und oft mit erheblichen Nachteilen wie hohes Gewicht, eingeschränkte Beweglichkeit und dergleichen erkauft wird. So kann beispielsweise bei einer Jagdjacke auf hundertprozentige Wind- und Wasserdichtigkeit verzichtet werden, um ein praxisgerechtes Maß an Beweglichkeit und Atmungsaktivität zu gewährleisten. Softshells sind weich und leicht und tragen sich angenehm.
Bei vielen Soft-Shells kommen hochwertige elastische Fasern (Elastane) zum Einsatz, die für einen guten und körperbetonten Sitz sorgen. Die hohe Funktionalität bei großem Tragekomfort ist vielen Soft-Shells nicht anzusehen, überzeugt aber in der Praxis.
Fleece (englisch für Pelz, ausgesprochen wie das deutsche Wort Vlies) zählt zu den Strick- oder Maschenwaren. Es ist ein dreidimensionaler Stoff, der überwiegend aus Polyestergarnen hergestellt wird: Durch das auf Strickmaschinen hergestellte Grundgewebe wird ein weiteres Garn geschossen, so dass senkrecht zum Grundgewebe neue Maschen entstehen. Diese werden aufgeschnitten, wodurch der pelzige Flor zustande kommt, der durch die darin gespeicherte Luft eine sehr gute Wärmeisolierung bewirkt.
So ähnlich wie Fleece ist Faserpelz ein dreidimensionales Gewebe, bei dem Stoffschlingen durch ein Grundgewebe geschossen und danach aufgeschnitten werden, wodurch die pelzartige, sehr hohe Wärmeisolierung bewirkende Struktur entsteht. Faserpelz weist eine gröbere Struktur auf, als Fleece. Es ist sinnvoll, bei entsprechenden Wetterbedingungen eine winddichte Jacke über dem Faserpelz zu tragen oder gleich einen Faserpelz mit integrierter Membran zu erwerben.