Spektive für die Jagd sind leistungsstarke Fernrohre mit starker Vergrößerung. Durch ein Spektiv lassen sich auch weit entfernte Objekte durch das System optischer Linsen "heranholen", sie erscheinen größer und näher. Selbst feinste Details wie die Perlung im Gehörn eines Rehbocks lassen sich genau betrachten.
Dank der guten Lichtstärke durch den großen Objektivdurchmesser bieten Spektive auch in der Dämmerung guten Durchblick. Im Gegensatz zum Fernglas sind Spektive in der Regel monokular, das heißt, man guckt nur mit einem Auge hindurch.
Spektive ermöglichen stärkere Vergrößerungen als die meisten Ferngläser. Es gibt Spektive mit fester – beispielsweise 20- oder 30fach – oder variabler Vergrößerung, zum Beispiel 20- bis 60fach. Bei vielen hochwertigen Spektiven besteht auch die Möglichkeit, das Okular und damit die Vergrößerung zu wechseln.
Welches Spektiv für den Jagdeinsatz am besten geeignet ist, hängt vom persönlichen Geschmack, dem Geldbeutel und dem Einsatzzweck ab. Für die Ansitzjagd oder den Einsatz als Schützenspektiv auf dem Schießstand bietet sich ein festes Spektiv an, für Pirsch und Jagdreise ist ein Ausziehspektiv in der Regel die bessere Wahl.
Ein Spektiv für den Jagdeinsatz sollte gegen Wasser und Staub abgedichtet sein. Das ist bei festen Spektiven leichter als bei Ausziehspektiven zu bewerkstelligen, weil durch das Ausziehen immer auch Luft – und damit Luftfeuchtigkeit und Staub – in das Spektiv gesogen werden.
Ansonsten gilt, wie für alle optischen Geräte, dass hochwertige Spektive bekannter Optikhersteller nicht nur ein besseres Bild und überlegene Dämmerungsleistung liefern, sondern auch mechanisch hochwertiger gebaut sind, so dass man mehr und länger Freude daran hat.
Das Fotografieren durch Spektive, das sogenannte Digiscoping, wird immer beliebter, inzwischen gibt es sogar eigene Digiscoping-Fotowettbewerbe. Viele namhafte Hersteller von Spektiven bieten eigene Lösungen für das Digiscoping an, mit Adaptern von Fremdherstellern kann man fast jede Kamera mit fast jedem Spektiv verbinden. Es gibt Adapter sowohl für Smartphones und Kompaktkameras, als auch für digitale Spiegelreflexkameras (DSLR) und spiegellose Systemkameras (DSLM).
Wer schon eine Kamera für das Digiscoping vorgesehene Kamera besitzt, sollte sich vor der Anschaffung eines Spektivs informieren, ob es eine Adapterlösung für die gewünschte Kamera-Spektiv-Kombination gibt. Wie beim Fotografieren mit langen Brennweiten üblich, erfordert auch das Digiscoping den Einsatz eines Stativs.
Beide Bauformen – Auszieh- oder Festspektiv – haben Vor- und Nachteile. Der große Vorteil des Ausziehspektivs ist seine Kompaktheit. Zusammengeschoben passt es in jeden Rucksack, kleinere Modelle sogar in eine geräumige Tasche. Ein Festspektiv hingegen ist immer ein ziemlich sperriger zusätzlicher Ausrüstungsgegenstand.
Aber dafür bietet ein Festspektiv konstruktiv etliche Vorzüge: Der große Vorteil ist die höhere mechanische Belastbarkeit des Festspektivs und seine geringere Empfindlichkeit gegenüber Staub und Feuchtigkeit.
Beim Ausziehspektiv kann beim Ausziehen verunreinigte Luft ins das Innere gesogen werden, was – nach allerdings jahrelangem Gebrauch – eine Reinigung des Innenlebens erforderlich machen kann. Außerdem gibt es bei den meisten Festspektiven die Möglichkeit, die Okulare und damit die Vergrößerung zu wechseln, wodurch ein breiterer Einsatzbereich abgedeckt wird.
Ob ein Spektiv mit Gerade- oder mit Schrägeinblick für den Jagdeinsatz besser geeignet ist, darüber gehen die Meinungen auseinander. Letztlich muss man es ausprobieren und seine eigene Wahl treffen. Viele Jäger schätzen an Spektiven mit geradem Einblick, dass man über das Spektiv hinweg das Ziel besser anvisieren kann, als mit einem Schrägeinblick-Spektiv.
Dafür bietet der Schrägeinblick in vielen jagdlichen Situationen echte Vorteil im Hinblick auf Komfort; Man muss sich einfach weniger "den Hals verrenken", um in das Okular zu gucken, zum Beispiel wenn das Spektiv mit einem Klemmstativ an der Brüstung des Hochsitzes festgeschraubt ist.
Ein Spektiv ist im Prinzip ein Fernrohr, also ein optisches System, in dem mit Hilfe von Linsen ein vergrößertes Abbild eines weit entfernten Gegenstands erzeugt wird. Jedes Fernrohr besteht im Prinzip aus zwei Linsen oder Linsengruppen, dem Objektiv und dem Okular. Weitere optische Linsen können zur Behebung von Bildfehlern wie Verzerrung und Verzeichnung oder um ein seitenrichtiges Bild zu liefern eingebaut sein.
Das als Sammellinse fungierende Objektiv bewirkt eine Vergrößerung des Sehwinkels, was den Effekt erzeugt, dass das betrachtete Objekt näher, größer und heller erscheint. Das vom Objektiv in das Innere des Fernrohrs projizierte Bild wird durch das Okular wie durch eine Lupe betrachtet.
Wer, etwa als Jungjäger, die Erstanschaffung einer Beobachtungsoptik plant, wird ein gutes Fernglas immer dem Spektiv vorziehen. Das Fernglas ist das optische Universalwerkzeug des Jägers schlechthin. Weil man mit beiden Augen durch das Fernglas blickt, liefert es, anders als das monokulare Spektiv, ein dreidimensionales Bild, das aus demselben Grund auch heller wirkt.
Ein Spektiv hingegen ist eine Optik für ganz spezielle Anwendungen, das immer dann zum Einsatz kommt, wenn es um das exakte Ansprechen von Wild auf größere Entfernung geht. Long Range Jagd, Auslandsjagd oder Bergjagd sind typischerweise Jagdarten, die den Einsatz eines Spektivs erfordern.