Patronen für Büchsen

Diese Frage lässt sich so allgemein nicht beantworten. Es gibt eine große Vielzahl von Patronen für Büchsen für den Schießsport, von preiswerten Übungspatronen bis zu hochpräziser und mit minimalen Toleranzen gefertigter Matchmunition. Doch auch letztere erbringen aus unterschiedlichen Waffen auch jeweils unterschiedliche Präzision. Wer mit Fabrikmunition üben oder schießsportliche Wettkämpfe austragen will, wird daher nicht darum herum kommen, mit verschiedenen Laborierungen die aus seiner Waffe zu erzielenden Ergebnisse selbst zu ermitteln.

Die moderne Patrone für Büchsen und Kurzwaffen ist das Ergebnis einer langen Entwicklung, an der viele Erfinder und Büchsenmacher beteiligt waren. Beim alten Vorderlader wurden noch die verschiedenen Bestandteile der Ladung einzeln verladen: Der Schütze stopfte Treibladungspulver und das zwecks besserer Abdichtung in ein Schusspflaster gewickelte Projektil in den Lauf, durch das Zündloch wurde die Ladung gezündet. Das Bedürfnis nach kürzeren Ladezeiten führte im 17. Jahrhundert zunächst zur Entwicklung der Papierpatrone, die eine abgemessene Pulvermenge und eine Bleikugel enthielt.

Als bahnbrechende Zwischenschritte auf dem Weg zur modernen Patrone gelten die Erfindung des Zündhütchens durch den Schweizer Büchsenmacher Joseph Egg im Jahr 1818, sowie die Entwicklung der Stiftzünderpatrone, die der Pariser Büchsenmacher Casimir Lefaucheux um 1830 vorstellte. Bei der auch Lefaucheux-Patrone genannten Munition ragt ein Stift aus dem hinteren Ende der Patronenhülse, auf den das Schlagstück der Hahnflinte schlägt und so das Zündhütchen zündet.

Die von dem französischen Büchsenmacher Louis Flobert im Jahr 1846 patentierte Patrone hatte bereits große Ähnlichkeit mit den heute noch üblichen Randfeuerpatronen.

Boat Tail (abgekürzt BT) ist die englische Bezeichnung für das sich verjüngende Heck zum Beispiel von Booten. Bei Geschossen bezeichnet Boat Tail eine kegelstumpfartige Verjüngung am hinteren Ende des Geschosses. Ein Boat Tail bewirkt stabilere Flugeigenschaften, bessere ballistischen Koeffizienten und somit erhöhte Präzision, weshalb viele Match- und Long-Range-Geschosse einen Boat Tail aufweisen.

Hollow Point (abgekürzt HP) ist die englische Bezeichnung für Hohlspitze. Der „Hollow Point“ bewirkt, in Verbindung mit dem Boat Tail, eine stabilere Flugbahn im Vergleich zum Vollmantelgeschoss. Die Hohlspitze hat speziell beim Schießen auf „Outdoor“-Schießständen eine geringere Windabdrift und ist in den meisten Matchpatronen Standard.

Full Metal Jacket (abgekürzt FMJ) ist die englische Bezeichnung für ein Vollmantelgeschoss. Bei einem Vollmantelgeschoss umschließt der Geschossmantel aus Kupfer, Tombak oder speziellen Eisenlegierungen den in der Regel aus Blei bestehenden Geschosskern vollständig. Reine Vollmantelpatronen sind günstiger als spezielle Matchpatronen und eignen sich hervorragend für Trainingszwecke.

Ein Büchsengeschoss im verbreiteten Kaliber .308 Win. verlässt den Lauf einer Büchse mit 700 bis 900 m/s. 900 m/s entsprechen 3240 Kilometer pro Stunde (km/h).

Ein aus einer Büchse in üblichen Kalibern wie 8x57 IS oder .308 Winchester in ballistisch günstigem Winkel von 30 bis 35 Grad abgefeuertes Geschoss kann bis zu sieben Kilometer weit fliegen.

Eine Zentralfeuerpatrone wird gezündet, indem der Schlagbolzen auf das mittig im Patronenboden eingelassene Zündhütchen schlägt. Durch die Reibung entzündet sich der im Zündhütchen eingekapselte Initialsprengstoff, der Zündstrahl entzündet durch ein Zündloch die Pulverladung in der Patronenhülse.