Flinten verfügen über glatte Läufe für den Schrotschuss, Büchsen verfügen über gezogene Läufe für den Kugelschuss.
Für den präzisen Kugelschuss und dabei insbesondere zum Erlegen von Schalenwild. Es darf nur mit Büchsenpatronen erlegt werden. Der Schrotschuss (rauer Schuss) ist auf Schalenwild – auch als Fangschuss – verboten (siehe § 19 BJG).
Für den präzisen Kugelschuss. Es werden zahlreiche verschiedene Sportdisziplinen angeboten, die jeweils unterschiedliche Anforderungen an die zu verwendenden Waffen haben.
Ein Repetierstutzen ist eine Repetierbüchse mit kurzem Lauf, deren Schäftung bis zur Mündung reicht.
Ein gezogener Lauf zeigt im Querschnitt kantige Erhöhungen (Felder) und Vertiefungen (Züge). Sie verlaufen spiralig vom Patronenlager bis zur Mündung. Die Felder schneiden sich in den Mantel des Geschosses ein und geben ihm Führung. Durch den spiraligen Verlauf der Züge und Felder bekommt das Geschoss eine Drehung um die eigene Achse, den Drall. Geschwindigkeit und Drall versetzen das Geschoss in Rotation – diese Rotation verleiht dem Geschoss eine stabile Flugbahn, so dass es sich beim Flug nicht überschlägt.
Ein Polygonlauf ist ein Lauf, bei dem das Geschoss seine Rotation nicht durch Züge und Felder, wie beim herkömmlichen Lauf, sondern durch breite Führungsstreifen erhält. Hierbei wird der Geschossmantel nicht angeschnitten. Daraus ergeben sich folgende Vorteile:
- Iängere Lebensdauer
- geringere Lauferwärmung
- weniger Ablagerung von Tombak und Blei
- optimale Ausnutzung des Gasdrucks
Polygonläufe finden überwiegend bei Waffen mit hoher Schussbelastung Verwendung, also im militärischen Bereich, und bei Kurzwaffen.
Repetierbüchsen sind die meistgebauten Büchsen. Außerdem gibt es noch Kipplauf-, Block-, Doppel-, Bockdoppel- und Selbstladebüchsen.
Repetierbüchsen sind einläufige, mehrschüssige Kugelgewehre mit Magazin für zwei oder mehr Patronen – je nach Kaliber. Sie werden auch oft nur kurz „Repetierer“ genannt. Geladen werden diese Gewehre durch Öffnen und Schließen des Verschlusses (Repetieren), wobei beim Vorschieben der Kammer die Patrone aus dem Magazin in das Patronenlager eingeführt wird. Beim Zurückziehen des Schlosses wird die abgeschossene Hülse (oder zum Entladen die nicht abgeschossene Patrone) nach rechts ausgeworfen. Der Schaft einer Repetierbüchse muss so gearbeitet sein, dass das System einen absoluten festen Sitz im Holz bzw. Kunststoff hat. Der Lauf dagegen muss völlig frei liegen.
Es gibt heute sehr viele Repetierbüchsensysteme. Der Verschluss einer Repetierbüchse wird durch die Verschlusshülse und die Kammer gebildet. Bei den meisten Fabrikaten hat die Kammer hinter dem Schlossboden 2 oder mehr Verschlusswarzen, die in eine entsprechende Aussparung im Hülsenkopf eingreifen und dadurch absolut zuverlässig verriegeln. Eine andere Konstruktion weist der Blaser R93/R8-Radialbundverschluss auf. Hierbei handelt es sich um eine Geradezug-Verschlusstechnik, deren Verriegelung nicht mehr über eine Drehbewegung des Verschlusskopfes erfolgt. Beim Schließen der Waffe läuft eine aus 12 Abschnitten bestehende Spreizhülse auf eine Schräge des Kammerkopfes auf. Dadurch werden die 12 Verriegelungsabschnitte auseinandergedrückt und treten rund um die Kammer in eine entsprechende Ausfräsung am Laufende ein. Repetierbüchsen sind für höchsten Gasdruck geeignet.
Das System Modell 98 bzw. die darauf aufbauenden Systeme, wie z.B. CZ 550 und ZKK, Ruger 77 MK II sowie Winchester M 70. Außerdem Steyr-Mannlicher, Sauer 90 und das System Blaser R93/R8.
Der freischwingende Lauf liefert eine hervorragende Schussleistung und eine gute, gleichbleibende Treffpunktlage. Weitere Vorteile sind die schnelle Schussfolge durch leichtes Repetieren und die Eignung für höchste Gasdrücke durch einen starken Verschluss. Repetierbüchsen gibt es für verschiedene jagdliche Einsatzzwecke in speziellen Ausführungen.
Eine Drückjagdbüchse ist eine kurze, führige Kugelwaffe, die meist über ein größeres Magazin verfügt. Weil diese Waffen auch gerne von Durchgehschützen und zur Nachsuche eingesetzt werden, ist der Schaft oft aus Kunststoff gefertigt, damit er keinen Schaden durch Nässe und Dornen nimmt. Als offene Visierung ist eine sogenannte Drückjagdvisierung angebracht, die durch farbige Markierungen oder lichtsammelnde Materialien wie Fiberglas, eine besonders schnelle Zielerfassung ermöglicht. Meistens werden jedoch zusätzliche Zieloptiken montiert wie z.B. Drückjagdzielfernrohre, Leuchtpunktvisiere oder Reflexvisiere.
Eine Nachsuchenbüchse ist eine besonders kurze, führige Kugelwaffe, deren Riemenbügel seitlich am Schaft und seitlich an der Mündung angebracht sind. Dadurch kann der Nachsuchenführer das Gewehr bequem auf dem Rücken tragen, während seine Hände frei sind, um den Riemen seines Schweißhundes zu halten und sich den Weg durch das Unterholz zu bahnen. Der Schaft ist meist aus Kunststoff gefertigt, um nicht durch Dornen und Nässe beschädigt zu werden. Der offenen Visierung kommt bei Nachsuchenbüchsen eine besondere Bedeutung zu, da für den Fangschuss bzw. auf annehmendes Wild schnell und auf kürzeste Distanz geschossen werden muss. Die offene Visierung ist deshalb eine sogenannte Drückjagdvisierung, die durch farbige Markierungen oder lichtsammelnde Materialien wie Fiberglas, eine besonders schnelle Zielerfassung ermöglicht. Wenn zusätzliche Zieloptiken montiert werden, sind dies fast ausschließlich Leuchtpunktvisiere oder Reflexvisiere. Zielfernrohre sind bei der Nachsuche hinderlich und aufgrund des eingeschränkten Sehfelds für die schnelle Zielerfassung auf nahe Distanzen ungeeignet.
Die Patronen werden in das Magazin eingeführt. Durch Öffnen (d. h. Zurückziehen) und Schließen (d. h. Vorschieben) der Kammer (Repetieren) wird jeweils eine Patrone in den hinteren Teil des Laufes, das Patronenlager, geschoben.
Lauf mit Visiereinrichtung, System mit Magazinkasten, Abzugsystem, Schaft.
Die offene Visierung besteht aus Kimme (Visier) und Korn. Zielt man richtig, dann sitzt das Korn „gestrichen“ in der Mitte der Kimme und die Treffpunktlage sitzt genau mittig. Man spricht von „gestrichen Korn“. Je nach Form der Kimme unterscheidet man zwischen U-Kimme, V-Kimme und rechteckiger Kimme. Auch beim Korn gibt es verschiedene Ausführungen: das Perlkorn, Balkenkorn (Rechteckkorn), Dachkorn (Keilkorn) und das Ringkorn. Die Kimme kann entweder feststehend (als Standvisier) sein, z.B. bei Repetierern, Büchsflinten und Kurzwaffen, oder umklappbar (als Umleg- oder Klappvisier) z.B. bei kombinierten Waffen wie Drillingen und Bockbüchsflinten.
Die Magazine der Repetierbüchsen Modell 98 sind fester Bestandteil der Waffe und bestehen aus dem Magazinkasten und dem Zubringer mit der Zubringerfeder. Die Patronen werden nacheinander auf den Zubringer gelegt und nach unten in den Magazinkasten gedrückt. Dort liegen sie seitlich versetzt übereinander (Kastenmagazin). Die Magazine für die Repetierbüchsen Sauer 90, Sauer 202 und Steyr Mannlicher Luxus z. B. sind Einsteckmagazine, d. h. sie werden zum Laden und Entladen aus der Waffe herausgenommen. Die Patronen liegen übereinander (Reihenmagazin). Das Steyr-Mannlicher-Magazin ist ein Trommelmagazin, ebenfalls mit Einsteckvorrichtung. Die Patronen werden nacheinander in die Trommel gedrückt und legen sich ringförmig um die Trommelachse.
Das Magazin der Repetierbüchse Modell 98 wird durch wiederholtes Repetieren entladen. Es ist dabei zu beachten, dass der Sicherungsflügel hochgestellt wird, da sich sonst eventuell ein Schuss lösen kann.
Es ist die Flügelsicherung des Systems M 98, benannt nach dem Sicherungsflügel im hinteren Teil des Schlösschens.
Der Sicherungsflügel wird von links (entsichert) um 180° nach rechts (gesichert) gedreht. Dadurch wird die Schlagbolzenmutter festgestellt, so dass der Schlagbolzen nicht nach vorne schnellen kann und die Kammer verriegelt. Befindet sich der Sicherungsflügel in Mittelstellung (90°), ist die Waffe gesichert, die Kammer kann jedoch zum Entladen (Herausrepetieren der im Magazin befindlichen Patronen) geöffnet werden.
Die
Forest-Sicherung wird in Längsrichtung betätigt und ermöglicht somit eine niedrige Zielfernrohrmontage. Als klassische 3-Stellungs-Sicherung erlaubt sie das Entladen der gesicherten Büchse. Bei der 45°-Sicherung handelt es sich um eine 2-Stellungs-Sicherung, bei der das Entladen in gesichertem Zustand nicht möglich ist. Auch hier kann das Zielfernrohr niedrig montiert werden.
Ja, z. B. Kipplaufbüchsen, Blockbüchsen und Selbstladebüchsen.
Die Kipplaufbüchse kann nur durch Abkippen des Laufes, wie eine Doppelflinte, geladen werden. Es kann nur eine Patrone geladen werden.
Die Blockbüchse ist ein einschüssiges Kugelgewehr. Durch Herabdrücken eines Unterhebels wird der Blockverschluss geöffnet, gespannt, und es kann geladen werden.
Der massive Verschlussblock ist auch für Patronen mit hohen Gasdrücken besonders geeignet. Durch die kurze Bauart der Verschlusskonstruktion ist die Waffe äußerst handlich und führig.
Die
Selbstladebüchse ist genau wie die Selbstladeflinte eine halbautomatische Waffe, jedoch mit gezogenem Lauf für den Kugelschuss. Das Magazin darf auch hier laut § 19 BJG nur 2 Patronen fassen.
Eine Kipplaufwaffe mit zwei gleichkalibrigen, nebeneinander angeordneten Kugelläufen.
Eine Kipplaufwaffe mit zwei gleichkalibrigen, übereinander angeordneten Kugelläufen, also aufgebockten Läufen. Die Bockdoppelbüchse wird auch als Bockbüchse bezeichnet, weil „Doppel“ bereits in „Bock“ enthalten ist und die Bezeichnung „Bockdoppelbüchse“ demzufolge ein „Weißer Schimmel“ ist.
Der Vorteil besteht darin, dass der zweite Schuss schneller abgegeben werden kann, als bei einer Repetierbüchse. Gerade bei Drückjagden oder bei der Großwildjagd ist es oft wichtiger, einen schnellen Folgeschuss abfeuern zu können, als einen dritten oder vierten Schuss zur Verfügung zu haben.
Die Läufe werden auf eine bestimmte Entfernung auf einen gemeinsamen Treffpunkt eingeschossen. Bei der traditionellen, verlöteten Laufverbindung ist das oft aufwändig, denn die Treffpunktlage des zweiten Laufes hängt auch davon ab, in welchem Zeitabstand der zweite Schuss abgegeben wird. Denn durch den ersten Schuss wird der Lauf erhitzt, dehnt sich aus und es entsteht eine Verspannung zum anderen, kühlen Lauf. Je nach Dauer des Zeitintervalls zwischen dem ersten und dem zweiten Schuss ist diese Verspannung unterschiedlich. Infolgedessen weichen auch die dadurch beeinflussten Treffpunktlagen der beiden Läufe voneinander ab. Der Jäger sollte deshalb bei Bestellung angeben, bei welchem Zeitintervall zwischen erstem und zweitem Schuss die Treffpunktlage der beiden Läufe übereinstimmen soll. Um von diesen physikalischen Gegebenheiten unabhängig zu sein, bauen einige Hersteller ihre (Bock-)Doppelbüchsen mit freischwingenden Läufen. Hier kann es zu keinen Verspannungen kommen, weil sich die beiden Läufe bei Erwärmung unabhängig voneinander ausdehnen können.