Im Jahr 2020, Corona hatte uns schon fest im Griff, gab es den Aufruf eines Jägers bei der Rehkitzrettung mitzumachen. Das klang spannend und so haben meine Frau und ich uns auf den Weg gemacht und sind mit ein einigen anderen “Laien” durch viele Wiesen gegangen und haben versucht Kitze zu finden. Ohne Technik! Den Tag war uns das Glück leider nicht gegönnt.

Im darauffolgenden Jahr waren wir von Anfang an wieder mit dabei - mit der ersten Drohne mit Wärmebildkamera. Was für ein Unterschied! So viel Fläche, die man schafft. An das frühe Aufstehen gewöhnt man sich rasch und immer wieder geht es in die Wiesen. In diesem Jahr hatten wir nur ein Kitz gefunden - aber auch keine Verluste! Also eine etwas unbefriedigende Saison, aber mit perfektem Ergebnis und das ist es, was am Ende zählt. Und das, obwohl uns die Drohne so manchen Morgen geärgert hat. Die Technik ist super, aber sie hatte auch ihre Tücken.

In 2022 gab es dann eine super erfolgreiche Saison! Vorab gute Öffentlichkeitsarbeit und dadurch viele neue Helfer. Neue Drohne und keine technischen Probleme mehr! Und wir konnten jede Anfrage von jedem Landwirt bedienen und mussten nicht eine Anfrage zurückweisen. Im Ergebnis 15 gerettete Kitze! Und ich habe die A2 Lizenz gemacht um in Zukunft die Drohne selbst zu fliegen.

Wer einmal so ein Kitz in den Händen gehalten hat, der bringt sich gern jeden Morgen um den Schlaf!

Inzwischen kenne ich einige unterschiedliche Herangehensweisen die Rehkitzrettung zu betreiben. Wir haben den Anspruch den Landwirten das rundum-sorglos-Paket zu bieten und bringen alles mit was nötig ist. Wir fliegen, finden, retten selbst und lassen die Kitze nach der Mahd wieder frei. Nur die Mahd, die machen wir nicht selbst. 

Wir sind als eine private Initiative eines Jägers gestartet. Ende 2022 haben wir einen Verein gegründet und mich hat die ganze Sache dazu gebracht den Jagdschein zu machen. Letzte Woche habe ich die Prüfung bestanden. Mit A2-Lizenz und Jagdschein in der Tasche beginnt nun die Saison 2023! 

Waidmannsheil!