Radenbecker Jäger retten 29 Kitze auf 60 ha per Wärmebild-Drohne
Viele Unterstützer ermöglichen Anschaffung des Geräts, das den Mähtod der Tiere verhindern soll
Radenbeck – Eine neue Drohne mit Wärmebildtechnik wurde kürzlich erstmals auf mehreren Wiesen mit knapp 60 Hektar in der Gemarkung Radenbeck erfolgreich bei der Rehkitzrettung eingesetzt. Die Jagdgemeinschaft Radenbeck trieb das Projekt zum Schutz vor dem Mähtod voran. 29 Kitze konnten damit innerhalb von drei Tagen gerettet werden.
Als sehr effizient erwies sich damit das Absuchen der zu mähenden Wiesen durch Drohnen mit Wärmebildtechnik. Die jungen Wildtiere können damit schnell geortet, aus der Wiese herausgetragen und fixiert werden. Im Anschluss kann der Landwirt dann die Wiese abmähen und die Wildtiere werden wieder in die Natur freigelassen.
Durch das Bundesförderprogramm des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) schaffte sich die Jägerschaft Gifhorn in Zusammenarbeit mit der Jagdgemeinschaft Radenbeck die teure Drohnentechnik an. Bei der Absuche wurde die Jagdgemeinschaft Radenbeck von 10 befreundeten Jägern, Landwirten und freiwilligen Helfern unterstützt. Als vorteilhaft erwies sich, dass der Drohnenführer die Drohne im Blick hatte und gleichzeitig mit einer weiteren Person die Rehkitzdetektion am extra aufgestellten Bildschirm übernahm. Die weitern Helfer waren jeweils zu zweit in den Wiesen unterwegs und kommunizierten mit dem Piloten, um die Kitze zielgenau anzusteuern und in Körben herauszutragen. Die Rehkitzrettung begann an jeden der drei Tage frühmorgens gegen 4 Uhr und dauerte pro Tag drei Stunden. Dabei wurden die Flächen häufig automatisiert in einer Höhe von 80 m überflogen.
Zur Rettung der 29 Kitze veranstalteten die Radenbecker Jäger einen „Drohnenaktionstag“ auf dem Schützenplatz, um Dorfbewohnern und anderen Interessierten die Drohne mit ihrem umfangreichen Equipment hautnah vorzustellen. Dabei wurden auch verschiedene Flugmöglichkeiten der Drohne vorgeführt. Der Einsatz der Wärmebildkamera wurde auf einen großen Monitor übertragen, der gestochen scharfe Aufnahmen anzeigte. In einer kleinen Feierstunde übergab die Vorsitzende der Jägerschaft Gifhorn, Marion Klopp, die Drohne an die Jagdgemeinschaft Radenbeck und wünschte viel Erfolg damit. Zum Aktionstag waren auch die Förderer dieser Drohnentechnik eingeladen.



