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Jagderlebnis: Nächtliche Weizensauen

Nächtliche Weizensauen

Wenn ich von der Jagd zurückkomme, werde ich (von Nichtjägern) immer wieder gefragt, ob ich ‚erfolgreich‘ gewesen sei oder es sich ‚gelohnt habe‘ bei Kälte, Niederschlag oder Unzeit Stunden im Revier zu verbringen. Was gemeint ist, ist klar und ich kann diese Fragen weiß Gott auch nicht übelnehmen, sie zeigen aber, dass der Fragende (noch) keinen Zugang zur Jagdpassion hat. Zweifelsohne ist es normalerweise auch mein erklärtes Ziel ‚Beute zu machen‘, wenn ich mit der Waffe ins Revier fahre, aber bei weitem auch nicht der einzige Grund (ansonsten könnte man wahlweise auf den Schießstand oder zum Metzger fahren). Insbesondere das schwer in kurzen Worten beschreibbare sogenannte ‚Naturerlebnis‘ und die Beobachtung wildlebender Tiere in ihrem Habitat (was so vielen Menschen verborgen bleibt) ist für mich Grund genug die Jagd ohne Beute ebenso als ‚erfolgreich‘ zu bezeichnen. Dem mäuselnden Fuchs, dem treibenden Bock, den spielenden Kitzen oder auch der gierig brechenden Rotte zuzusehen sind unbezahlbare Augenblicke - so wie auch das nachfolgende Erlebnis für mich unbezahlbar war:

Im Juni dieses Jahrs habe ich am Abend auf einem Sitz im Bestand angesessen. Zunächst wechselte ein Reh an, das ich mit ziemlicher Sicherheit als Schmalreh angesprochen habe, aufgrund der Jahreszeit und dem letzten Quäntchen Gewissheit, ob es sich nicht doch um eine führende Ricke handeln könnte, ist der Finger aber gerade geblieben. Etwas später, kurz vor Ende des Büchsenlichts an diesem Platz, ärgerten mich dann noch ein paar Waschbären, die flink zuerst um, dann auf eine Birke gerannt sind.

Gegen 22 Uhr habe ich abgebaumt und ich wollte zuerst den Heimweg antreten. Da man auf freier Fläche aber noch ganz gute Sicht hatte und auch der fast volle Mond immer höher stieg entschloss ich mich spontan dazu noch ganz kurz mal am Weizenfeld vorbeizuschauen. Offen gestanden hegte ich allerdings keine großen Hoffnungen auf die sich bis dahin in dem Jahr sehr heimlichen Sauen zu treffen.

Das Weizenfeld ist an drei Seiten vom Waldrevier begrenzt und an der vom Hochsitz aus gesehenen Stirnseite durch einen sehr schmalen Pfad, der gleichzeitig auch die Reviergrenze markiert – dahinter breiten sich in alle Richtungen wieder Felder -zu diesem Zeitpunkt Weizenfelder- aus, die abermals von Wald umrahmt werden. Auf dem Weg zum Ansitz entlang des Weizenfeldes hing ich meinen Gedanken nach und wollte zuerst eigentlich nur nochmal den schönen Ausblick auf die Landschaft an dem lauen Sommerabend genießen und hegte eher heimlich den Wunsch auch Schwarzwild anzutreffen - der Weizen war jedenfalls bis dahin von ihnen unangetastet geblieben. Aber was war das? Schmatzt da nicht was irgendwo im Feld? Und schon war der Puls wieder erhöht und die Gedanken fokussiert. Irgendwo im hohen Weizen müssen Sauen sein…also nichts wie ganz langsam und leise auf den Hochsitz, der einem durch seine Position und Höhe einen guten Überblick über das Feld verschafft. Oben angekommen habe ich sofort das Fernglas ausgepackt und versucht die Sauen auszumachen. Es trieb mich beinahe in den Wahnsinn, dass ich permanent hören konnte wie es mal aus der einen, mal aus der anderen Richtung schmatzte, ich aber partout keine Sau erspähen konnte. Das Problem dabei war, dass ich trotz des guten Mondes kein gutes Licht hatte, da der Mond noch sehr tief und in meinem Rücken stand und damit den Schatten des Waldes über das vor mir liegende Weizenfeld warf. Dabei zog sich der Schatten von Minute zu Minute mit steigendem Mond zurück und es wurde Stück für Stück ein weiterer Streifen des Feldes beleuchtet. Fast war es wie ein Vorhang, der sich in Zeitlupe öffnet und ich hoffte, dass die Hauptdarsteller die Bühne nicht vorzeitig verlassen. Und dann endlich war es soweit – ich konnte mehrere Stücke im Feld ausmachen und lies sie fortan nicht mehr aus den Augen.

Es war nicht daran zu denken einen Schuss anzutragen – zu schlecht war das Licht für die Entfernung und zu hoch stand der Weizen. Also lieb es spannend und mir blieb nur zu hoffen, dass ich die Sauen nicht aus den Augen verliere und diese sich sattgefressen bestenfalls langsam und in Schussentfernung beim Rückwechsel über den Streifen wagen, der zwischen Feld und Waldkante freigelassen wurde. Es vergingen gefühlte Stunden…gegen 24 Uhr war es dann soweit…war da nicht ein Schatten an der Feldkante? Durch das Zielfernrohr konnte ich erkennen wie eine Sau ihr Haupt aus dem Feld streckte und dann irgendwann langsam austrat. Die Umrisse waren gut zu erkennen und die Entfernung passte - es wäre gut möglich gewesen einen Schuss anzutragen sobald festgestellt ist, dass es sich nicht um eine führende Bache handelt. Das Stück stand auf der Schneise und drehte sich immer wieder sichernd nach hinten um, was mir schon verdächtig vorkam und kurz darauf hatte ich die Gewissheit, dass ich gut daran getan habe nicht zu schießen. Der Sau folgten nämlich in der Tat eine Hand voll Frischlinge aus dem Feld über die Schneise zurück in den schützenden Wald.

Hahn in Ruh? Nein! Es waren ja noch mehr Sauen im Feld, die anscheinend noch nicht satt waren, und die sich durch ihr gieriges Schmatzen verrieten. Sie kamen immer näher und standen irgendwann direkt vor meiner Kanzel aber noch im Weizenfeld. Ich konnte kaum glauben, dass sie dann gemütlich unmittelbar um die Kanzel herumliefen. Drei Sauen, davon zwei in Überläufergröße und eine Bache rund und fett wie Pikachu. Aufgrund des spitzen Winkels von ‚oben‘ war es mir aber einfach nicht möglich einen für meine Begriffe waidgerechten Schuss anzutragen und so musste ich auch diese Drei ziehen lassen.

So stand ich dann da mitten in der Nacht allein auf der Kanzel, noch mit Herzklopfen, teilweise verärgert, dass es nicht ‚gepasst‘ hat, grübelnd, ob ich etwas hätte besser machen können, aber vor allem auch beseelt von diesem schönen Jagderlebnis in der lauen Sommernacht, bis ich irgendwann dann tatsächlich mal den Heimweg angetreten habe.

(‚Erfolgreich‘ gewesen? JA!)