Wie mich eine dicke Ricke vom Hochsitz scheuchte
Ich bin zum ersten Morgenansitz Anfang Mai als Jagdgast eingeladen. Sitze schon eine Weile und denke mir nichts böses. Die Dämmerung war gerade passé, und ich beobachtete drei Hasen, als ich durch lautes bellen, (und ich meine wirklich lautes bellen) unmittelbar unter dem Hochsitz, vor Schreck fast vom Stuhl fiel. Im ersten Moment dachte ich an ein heiseren Dackel dessen Besitzer die Leinenpflicht ignorierte. Doch war weit und breit kein Hundebesitzer zu sichten. Das Bellen hörte auch gar nicht auf. Obwohl es unmittelbar unter dem Ansitz bellte konnte ich vom Ansitz aus keinen Hund entdecken. Völlig genervt wollte ich gerade abbäumen und befand mich schon auf den ersten Sprossen der Leiter, als ich die dicke Ricke entdeckte. Sie stand vor der Leiter und bellte mich unvermittelt an und sprang dann in den Wald ab. Für mich war der Morgen gelaufen. Vielleicht hätte ich die Ricke mit einem Fernglas im Vorfeld anwechseln sehen können. So jedoch war der Überraschungsmoment auf ihrer Seite.
