Muttertag – Wenn Liebe Leben rettet
Mein Erlebnis an dem Natur, Liebe & Verantwortung zusammenkamen :)
Am Samstagmorgen lag dichter Nebel über den Feldern, als wir uns um 5:00 Uhr zur Rehkitzrettung trafen. Über die Wärmebildkamera sahen wir drei kräftige Ricken – noch dick, ruhig im Gras liegend, genüsslich frühstückend im Morgentau. Sie hatten ihre Kitze wohl noch nicht gesetzt. Es war, als hielte die Natur den Atem an. Zwar fanden wir an diesem Tag keine Kitze, aber wir spürten, was diese Arbeit bedeutet – wie viel Herz, Technik, Erfahrung und Teamgeist in jeder Rettung steckt.
Am nächsten Tag trafen wir uns erneut – noch früher, noch fokussierter. Die Wiesen lagen still unter dem ersten Licht des Tages, der Tau glitzerte auf den Halmen. Und dann war es so weit: Über die Drohne und Wärmebildkamera entdeckten wir unser erstes Kitz. Winzig, reglos, versteckt. Es war mein allererstes. Der Catcher ging vorsichtig vor, alles lief Hand in Hand – ein stiller Moment voller Ehrfurcht. Dieses Kitz war so jung, dass es nicht einmal begriff, was geschah. Es lag einfach da, hilflos – und wir konnten helfen.
Insgesamt fanden wir sechs Kitze, verteilt auf mehreren Flächen, meist zu zweit verborgen. Die anderen waren schon etwas wacher, aber alle hatten eines gemeinsam: Sie waren schutzlos und hätten ohne uns keine Chance gehabt. Nur dank der perfekten Koordination, der Technik und dem starken Miteinander im Team konnten wir sie retten – sechs Leben, sechs neue Chancen.
Und es war nicht irgendein Tag – es war Muttertag. Der Tag, an dem wir „Danke“ sagen. Denn auch draußen, verborgen im hohen Gras, durften Mütter an diesem Morgen ihre Kinder wieder in Sicherheit wiegen.
Als ich später meine eigene Mutter zum Muttertag in den Arm nahm, war ich tief bewegt. Ich trug all das Erlebte noch in mir – das pochende Herz des ersten Kitzes, das Aufleuchten auf dem Monitor, das Vertrauen im Team. Und ich wusste: Dieser Tag bedeutete mehr als Worte sagen können.
Mein Dank gilt der Kitzrettung Vierlanden- und Marschlanden e.V. – für diese wundervolle, ehrenamtliche Arbeit. Es war mein erstes Rettungswochenende!
