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Jagderlebnis: Schnee-Explosion

Schnee-Explosion

von Thomas M. aus Spiesen-Elversberg

Es war Ende des Jahres 2017, als ich bei Freunden im südwestlichen Deutschland zur Drückjagd eingeladen war, um als Treiber mitzugehen. Ich hatte zwar den Jagdschein, aber ich finde es spannender im Trieb zu laufen, anstatt stundenlang auf einem Drückjagdbock zu stehen.Am Tag zuvor hatte es etwas geschneit und über der Landschaft lag eine dünne Schicht harscher Schnee.

Da es sich bei den voran gegangenen Drückjagd als vorteilig erwiesen hatte, eine Machete mitzuführen, um auch durch dichtestes Gestrüpp zu kommen und widerspenstige Fußangeln zu beseitigen, hatte ich die FISKARS Machete dabei. Somit wurde mir die Ehre zuteil in eben jenes, dichte Gestrüpp reinzugehen und die Sauen hochzumachen.

Als ich mich nun in einer Dickung durchbewegte, sah ich etwas Rotes durch die Büsche schimmern und dachte zuerst, es wäre eine verlorene Signalweste eines Treibers. Ich stellte jedoch fest, dass es sich um eine Protektorenweste eines Hundes handelte und dieser noch drin steckte. Nach einer Schrecksekunde, in der mir durch den Kopf ging, dass dem Hund was passiert sein könnte, fiel mir wieder ein, dass ich in der Jagdschule gelernt hatte, dass Vorstehhunde vorstehen, wenn sie Wild gewindet haben. Und da es sich bei dem vierbeinigen Kamerad um einen Deutschkurzhaar handelte, war klar, dass er vorsteht.

So rief ich den wartenden Kameraden außerhalb der Dickung zu, dass ein DK vorsteht und erhielt den Zuruf, mich weiter auf den Hund zuzubewegen, da er womöglich Sauen anzeigte. Also ging ich langsam auf den Punkt zu, den der DK anvisierte. Mit jedem Schritt, den ich näher kam, rechnete ich damit, dass jeden Moment die Action losgeht. Aber es passierte nichts. Als ich noch einen Meter von dem angezeigten Punkt in den Brombeerhecken entfernt war und sich keine Bewegung abzeichnete, rief ich nach draußen, dass sich nichts tut und ich wieder raus komme. In dem Moment als ich meinen Fuß anhob, brach in der Brombeerhecke die Hölle los und die Schneekristalle schossen in die Höhe wie eine Wasserfontaine, die sich hinter einem Auto herzieht, welches durch eine große Pfütze fährt. Einer Sau suchte das Weite und flüchtete durch ihren Tunnel seitlich von mir weg. Erst nach ein paar Meter trat sie aus der Brombeerhecke aus und lief dem Kamerad, der seitlich von mir stand, über die Stiefel; suchte weiter ihren Weg durch die Dickung und überrante hierbei noch einen jungen Jagdterrier. Unsere Rufe "Achtung Sau nach rechts" hallten durch den winterlichen Wald. Kurze Zeit später fiel der erste Schuss aus dem Büchsenlauf des Drillings meines Jagdkameraden gefolgt von dem dumpfen Knall eines FLG.

Aus der Dickung draußen fragte ich ihn: "Und, wie schaut´s?"
Seine Antwort: "Die 8x57 IS hat die Sau voll erwischt, das FLG ebenfalls und trotzdem ist sie noch gut zehn Meter weiter."

Wir sind dann der deutlich sichtbaren Schweißfährte nachgegangen und fanden nach ein paar Meter die Sau. Ein Überläuferkeiler, der nach dem Aufbrechen gerade mal 25 kg auf die Waage brachte.

Für mich war es ein sehr imposantes Erlebnis, zu sehen, mit welcher Power so ein kleines Stück seine Bahn bricht und mit welcher Zähigkeit gegen sein Schicksal ankämpfte. Es hat mir zu noch mehr Respekt gegenüber Schwarzwild verholfen.

 

In diesem Sinne,

Waidmannsheil und stets ein sauberes Ehrenschild.