Mein erster Fuchs
In meinem ersten Jahr als Jungjäger war ich mit meinem Jagdherrn im Januar - es lag eine dicke Schneedecke - auf einer Fahrt durch sein Revier bei Jüterbog, als wir einen Fuchs beim Mäuseln auf einer Wiese erspähten. "Herr Wolter, den können Sie schießen" war eine klare Ansage. Wir waren auf einem Waldweg, und ich konnte ungesehen einen Baum angehen und angestrichen anlegen. Der Wind hat gepasst, die Entfernung betrug ca. 80m, das Licht am Nachmittag war sehr gut. Den stattlichen Winterfuchs - es war mein erster Fuchs - wollte ich als Ganzkörperpräparat erhalten und habe dann, um den Balg zu schonen, eine Patrone mit Vollmantelgeschoss geladen. Ich lies fliegen - und nichts geschah. Der Fuchs mäuselte fröhlich weiter und ich lud nach. Nächster Schuss und das gleiche Ergebnis. Dann kam mein Jagdherr: "Zu tief, Sie haben zu tief geschossen!". Da wurde mir klar, dass ich mit der Vollmantelmunition eine komplett andere Treffpunktlage hatte. Nun also doch die Jagdpatrone geladen, mit der die Waffe eingeschossen war, und der Fuchs lag. Mein Jagdherr sagte nur: "Herr Wolter, das glaubt Ihnen später kein Mensch. Aber ich war ja dabei, ich habe es gesehen!". Warum der Fuchs nach dem ersten Beschuss nicht abgesprungen ist, kann ich nicht sagen. War er vielleicht taub? Jetzt steht er jedenfalls als Ganzkörperpräparat im Wohnzimmer, die Jagdpatrone hatte keinen großen Schaden am Balg verursacht, und ich erzähle gerne diese Geschichte dazu. Meine Munition lade ich inzwischen selber, und kann so auch für unterschiedliche Geschosse die gleiche Treffpunktlage einstellen.

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