Jagen mit der K5 - Wenn jagdliche Träume wahr werden
Kraftorte wie das Gebirge haben etwas Magisches – eine faszinierende Ausstrahlung, eine ganz besondere Atmosphäre, eine Anziehung, der man sich nur schwer entziehen kann. Es scheint so, als tauche man in eine andere Welt ein. Die Jagd in dieser rauen und ursprünglichen „Welt“ ist faszinierend und fordernd zugleich. Sie erlaubt keine Kompromisse an die Ausrüstung und das eigene Können, schenkt dafür dem, der sie mit Herz und Verstand ausübt, unvergessliche #huntingmagicmoments. Davon handelt diese Geschichte.
Die letzten Sterne verloren ihr Licht an den beginnenden Tag, als wir die urige Berghütte an jenem Morgen verließen. Die aufgehende Sonne tauchte die steinernen Massive um uns herum in ein gleißendes Licht. Schöner konnte der Jagdtag nicht beginnen. Das Panorama war atemberaubend, die Bergluft angenehm kühl und von natürlichen, wohlriechenden Düften erfüllt. Obwohl es erst Ende September war, lagen die Temperaturen morgens schon unter der fünf Grad Marke. Die erste Etappe des Aufstiegs gestaltete sich noch angenehm leicht – ein vom Almvieh ausgetretener Steig führte in engen Serpentinen den Hang hinauf – doch nach kurzer Zeit wurde der Anstieg merklich steiler und jedes Gramm auf dem Rücken machte sich bemerkbar. Ich war froh über die leichte (circa 2,3 kg), schlanke K5, die man mir anvertraut hatte. Und ich war stolz, mit dieser feinen Büchse jagen zu dürfen, die Purismus und zeitlose Eleganz vereint. Die einläufige Suhlerin wird in modernster Fertigung hergestellt – hochwertige Materialien treffen auf traditionelles Design und machen die K5 in dieser Kombination zu einem Meisterwerk.
Schon bald konnten die geübten Augen des Pirschführers am Gegenhang hoch oben am Grat ein kleines Gamsrudel ausmachen. „Da ist ein passendes Stück dabei“, sagte er. Seine Worte ließen mein Herz schlagartig schneller schlagen. Der prüfende Blick durchs Spektiv brachte Gewissheit. Eine schwache Jährlingsgais stand etwas abseits vom Rudel. Das jagdliche Streben sollte nun diesem Stück gelten. Mein Traum war zum Greifen nah, doch noch trennte uns ein tiefer Graben und einige hundert Meter steilen Anstiegs abseits ausgetretener Pfade. Über Felsbrocken und Geröll ging es auf der anderen Seite den schroffen Berghang hinauf. Der Bergstock, des Alpenjägers drittes Bein, erwies sich als unentbehrliche Hilfe in diesem Terrain. Je dichter wir dem Rudel kamen, desto nervöser wurde ich. War es die ungewohnte Umgebung, die ungewohnte Jagdart oder der ausgepumpte, körperliche Zustand, der mich zweifeln ließ? „Es gibt keinen Grund“, murmelte ich vor mich hin. „Du bist gut vorbereitet!“ Ich hatte die Wochen zuvor mehr Sport getrieben und mich mit der K5 intensiv vertraut gemacht. Im MSZ in Ulm hatte ich die führige Begleiterin auf Distanzen von 100 bis 300 Meter getestet, kannte den Geschossabfall der 7x65R mit dem 8,0 Gramm (123 gr) Kegelspitzgeschoss genau und war mir sicher, Distanzen bis 300/350 Meter meistern zu können. Der leichtgängige Spannschieber, der trocken stehende Direktabzug (600 g) mit dem breiten Züngel und die umwerfende Präzision des dicken Semiweight-Laufes (17 mm ø) hatten mich auf ganzer Linie überzeugt. Vertrauen war das richtige Stichwort – und das besaß ich: in mein Werkzeug und meine Schießfertigkeiten.
Ein leises Pfeifen riss mich jäh aus meinen Gedanken. Der Jagdführer gab mir zu verstehen, dass ich mich flach gegen den Berg pressen und die letzten Meter bis zu einer Geländekante in niedrigster Gangart zurücklegen sollte, sodass uns die höher stehenden Gämse nicht eräugen konnten. Nach wenigen Minuten erreichte ich die besagte Kante, die freies Blick- und Schussfeld bot. Atmung und Puls zogen spürbar an. Die Waffe war dank passender Unterlage und dem praktischen Spartan Carbon Zweibein schnell eingerichtet. Die auserwählte Jährlingsgais hatte sich auf einem Feldvorsprung niedergetan und käute wider. Ihre pechschwarze Decke glänzte in der Herbstsonne. Nun hieß es: warten. Zehn Minuten verstrichen, Atem und Puls hatte sich inzwischen normalisiert, dann tat sich oben am Berg was. Die Gams hatte sich erhoben. Das majestätische Tier stand scheibenbreit – auf 285 Meter! Der Pirschführer erteilte die Freigabe für den Schuss. Ich überprüfte die Position der Waffe, atmete noch einmal durch, überlegte den Geschossabfall auf diese Distanz und setze das Absehen hoch hinter das Blatt, knapp unterhalb der Rückenlinie. Der Schuss brach, die Gais taumelte und stürzte in eine nicht einsehbare Rinne. Es folgten bange Minuten des Wartens, während das restliche Rudel über den Grat flüchtete. Unsere Gams war nicht dabei und tauchte auch sonst nicht mehr auf. Schließlich stiegen wir hinauf. Ich war mir meines Schusses sicher und dennoch kennt vermutlich jeder Jäger diese unglaubliche Anspannung, die man in solchen Momenten durchlebt – ein Wechselbad der Gefühle aus Zuversicht, Hoffen und Bangen. Die Landschaft um einen herum verschwimmt. Wieder war es der Pirschführer, der mich aus meinen Gedanken riss und mich auf ein rotes Band aufmerksam machte, welches über die Felsen in die Rinne hinabführte. Am Ende der Schweißfährte lag sie: meine Gais. Ein mehrstimmiger Freudenschrei entfuhr unsern Kehlen. Bedächtig trat ich an das Stück heran, der Schuss saß mittig, kurz hinter dem Blatt. Mein Gastgeber drückte mich herzlich mit den Worten: „Ein kräft'ges Woidmannsheil“. Nie werde ich diesen magischen Moment vergessen – erlebt mit der K5.

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