Ein schönes Gefühl !
Vor ungefähr fünf Jahren haben wir einige Flächen unseres landwirtschaftlichen Betriebes auf biologische Wirtschaftsweise umgestellt. Haupternteprodukte sind Luzerne, Kleegras und Ackergras zur Biogaserzeugung.
Der erste Silageschnitt erfolgt meistens Mitte Mai, also genau während der Brut- und Setzzeit. Zu diesem Zeitpunkt haben die meisten der recht frisch gesetzten Kitze noch einen ausgeprägten Duckreflex, so dass sie nicht vor dem Mäher flüchten.
Wir versuchen deshalb, möglichst viele Jungtiere zu retten.
Am Tag vor der Mahd laufen wir mit vielen hilfsbereiten Menschen und gehorsamen Hunden die zu mähenden Flächen ab, damit unser Geruch und der Lärm die Muttertiere zur Vorsicht mahnt und sie über Nacht ihre Kitze aus den Wiesen holen. Zudem stellen wir dabei noch raschelnde Tüten und Wildretter (akustische und optische Signale während der Dämmerung) zur Vergrämung auf.
Vor drei Jahren hat sich ein befreundeter Jäger eine Drohne mit Wärmebildkamera angeschafft. Er kommt am Morgen der Mahd und überfliegt die Wiesen. Allein gestern konnten wir mit Hilfe dieser Technik drei Kitze aufspüren, einfangen und in benachbarten Äckern oder Dickungen wieder in die Freiheit entlassen.
Am Mähwerk selbst ist dann noch ein akustischer Signalgeber angebaut.
Am Abend nach dem Mähen kontrolliere ich dann alle Flächen auf Krähen und Greifvögel, die sich bevorzugt auf etwaige Kadaver stürzen.
Auf diese Weise haben wir in den letzten drei Jahren auf einer Fläche von ca. 500 Hektar bis auf ein Kitz alle retten können.
