Rehkitz vor dem Fuchs gerettet

Die Kitzrettung ist für uns von der Rehkitzrettung JV Nauen e.V. nicht nur eine Verpflichtung, sondern eine Herzensangelegenheit zugleich. Kitzrettung geht natürlich nicht alleine und so berichte ich von einem gemeinschaftlichen Erlebnis. Denn es ist und bleibt eine starke Teamleistung.
Es ging wie so oft früh los. Immerhin mussten zwei große Wiesen abgeflogen werden. Gut ausgerüstet mit Drohne, Funkgeräten, Kisten, Handschuhen, vielen Helfern und Co. ging es los. Kurz nach dem Start der Drohne, entdeckten unsere Piloten schon die ersten Wärmequellen. Die Teams machten sich auf ins Feld. Nach präziser Einweisung der Piloten konnten die ersten beiden Kitze von den Teams schnell gesichert werden. Im Anschluss hieß es von den Piloten per Funkspruch, dass zwei weitere Wärmequellen aufgeklärt wurden. Als sich das Team vorsichtig der ersten Wärmequelle näherte, wurde das dort niedergelassene Wild anscheinend im Schönheitsschlaf gestört und flog davon, auch die zweite Wärmequelle machte sich gleich mit auf und davon. Der Pilot teilte per Funkspruch mit: "Anscheinend zwei Fasane". Die Teams im Feld mussten herzlich lachen, denn die vermeintlichen Fasane quakten beim Wegfliegen unerbittlich. Waren es möglicherweise Fasanenenten?! 😀
Nachdem wir aus der ersten Wiese zwei Kitze erfolgreich sichern konnten, fuhren wir zur zweiten Wiese. Die Drohne flog ihre Bahnen und die Teams waren im Feld gut aufgeteilt. Plötzlich kam von den Piloten per Funkspruch, dass ein Fuchs direkt neben einem Kitz liegt. Als die Piloten heran zoomten, wurde schnell klar, dass der Fuchs leider schneller war. Das Kitz war bereits Tod und der Fuchs dick und rund. Wir waren alle sicher, dass es mindestens noch ein zweites Kitz geben musste. Alle waren daher sehr konzentriert und ein wenig angespannt. Da es schon hell war und die Sonne weiter auf ging, war somit etwas Eile geboten, bevor die Sonne den Boden weiter aufheizt und somit eine Detektion weiterer Wärmequellen erschweren würde. Die Drohnenpiloten flogen also weiter. Nach einem kurzen Augenblick kam die erhoffte Info per Funk, dass eine zweite Wärmesignatur entdeckt wurde. Wir machten uns sofort auf, denn schließlich wollten wir schneller als der Fuchs sein, da dieser noch unmittelbar in der Nähe war. Hier zeigte sich erneut wie gut die Kommunikation zwischen den Teams ist. Wir wurden erneut hervorragend von unseren Piloten eingewiesen, denn das Kitz war so gut im Gras versteckt, dass es mit bloßem Auge kaum zu sehen war. Und so konnten wir das Kitz erfolgreich sichern. Alle waren sichtlich erleichtert und glücklich.
Das tote Kitz ging uns nicht mehr aus dem Kopf. Vom ansässigen Landwirt erhielten wir noch die Anweisung es zu bergen und zum Feldrand durch zu schleifen, so dass es vom Fuchs wieder gefunden werden kann. Der Anblick war alles andere als schön. Dennoch gehört auch das zur Natur, denn auch die Fähe muss schließlich ihre Jungen durchbringen.
Zusammenfassend war es einer von vielen erfolgreichen Einsätzen, den wir aber sicher nicht so schnell vergessen werden.