7 auf einen Streich
7 auf einen Streich
Morgens um 5:30 Uhr machten mein 18 jähriger Sohn Max und ich (beide Jäger) uns auf zur Rehkitzrettung. Die morgendliche Müdigkeit legte sich schlagartig, als sich die Drohne in Bewegung setzte und der Drohnenpilot und wir nach kurzer Flugzeit, das erste Rehkitz im Luzerne Acker erblickten. Schnellen Schrittes machten wir uns mit dem Walkie Talkie auf den Weg und erblickten nach kurzer Einweisung vom Drohnenpilot ein Rehkitz eingebettet in der Luzerne. Mit Handschuhen und einem beherzten Griff sicherten wir es und legten es in eine mit Gras ausgepolsterte Box, die wir an einem sicheren Platz abstellten.
Nun konnte das Abenteuer weiter gehen. Schon nach kurzer Zeit die nächste Wärmequelle am anderen Ende des Ackers. Auf geht's, die Anweisung lautete noch 10 m geradeaus, etwas mehr links, noch 5 m, 2m, jetzt direkt vor euch. Tatsächlich, da lag es Rehkitz Nummer 2. Max nahm den Kescher und ich packte es gleich und nahm es in unsere Obhut. Weiter ging es zur nächsten Wiese. Auf Anhieb sahen wir zwei Rehkitze auf dem Bildschirm in ca. 40 m Entfernung. Wir setzten uns wieder mit unserem Equipment in Bewegung und eilten zu den Kitzen, wobei Kitz eins höchstens ein Tag alt war. Beide Rehkitze, die nur 5 m entfernt voneinander lagen, wurden vorsichtig in die Box verfrachtet und an ein sicheres Plätzchen gestellt. Des Weiteren konnten wir in dieser Wiese noch ein Drittes sichern, bevor wir zur letzten Wiese aufbrachen. Diese war eine richtige Herausforderung, besonders für mich. Das Gras war hüfthoch und sehr dicht. Hinzu kam, dass der Akku der Drohne langsam schwächelte, also hieß es für uns Gas geben. Natürlich befanden sich die 2 Kitze im hintersten Eck der Wiese. Endspurt. Max eilte voran und ich wollte schritt halten.
Plötzlich verhedderte ich mich in den Grashalmen und machte einen Bauchplätscher par excellence. Das Gelächter hoben wir uns aut, bis wir die 2 Kitze gesichert hatten.
Insgesamt sicherten wir an diesem Tag 7 Rehkitze und trotz. Bauchlandung meinerseits, einem kaputten Kescher und voll gelaufenen Stiefeln war es ein ganz besonderer Tag, den man nicht missen möchte.
Ich bin glücklich, dass ich das Kitzretter Abenteuer zusammen mit meinem Sohn erleben und teilen durfte. Dieses Naturerlebnis schaffte uns eine weitere gemeinsame Erinnerung, die für immer bleibt und wir konnten heute wieder feststellen, dass die Natur in den kleinsten Dingen, die allergrößten Wunder zeigt.