Kitzrettung- eine Herzensangelegenheit

Die Kitzrettung ist wohl aktuell in aller Munde, nur leider erst jetzt. Ich gehe Kitze retten, seit ich denken kann und werde dieses Jahr 33. Auch meine beiden Kinder helfen schon fleißig mit und waren auch schon oft fündig. Dank der Wärmebildtechnik nun ein Recht einfaches Spiel, wenn man einen Drohnenpilot hat. Vor ein paar Jahren war das leider noch nicht so.
Die Landwirte haben sich oft nicht in der Schuld gesehen oder waren gar nicht bereit zu unterstützen oder gar selbst etwas zu unternehmen. Aber mittlerweile dreht sich das Blatt zum Glück und die Landwirte, die jahrelang nichts getan haben, verstehen nun langsam auch ihre Pflichten und gehen diesen nach. Hier sollte man aber auch erwähnen, dass auch viele Landwirte seit Jahren unterstützen.
Vor gut 25 Jahren wurden Wiesen in der Regel später gemäht. Meist nicht vor Juni. Daher wurden auch weniger Kitze oder andere Tiere ausgemäht oder Gelege zerstört. Heute werden die ersten Wiesen schon Ende April das erste Mal gemäht. Oft pro Jahr bei guten Bedingungen 4-5 Schnitte. Daher gehe ich auch seit Jahren durch die Wiesen. Zu Fuß mit Pfählen und einer Tüte daran. Die Tüte gut mit Parfüm eingesprüht. Oft sind es täglich viele Hektar und viele gelaufene Kilometer, aber mit großem Erfolg! Die Landwirte sagen in der Regel 24 Stunden vor der Mahd Bescheid und ich gehe oft mit Kindern als freiwillige kleine Helfer durch die Wiesen. Gemeinsam stellen wir gut sichtbar die Tüten, meist aus Plastik wegen dem Geräusch, auf und die Kinder lernen viel von der Natur. Immer wieder große Begeisterung, wenn ein kleines Kitz gefunden und gesichert wird oder nur aus der Wiese raus springt. Dann hat sich die Arbeit auch gelohnt und die Kinderherzen schlagen höher.

Dieses Jahr werden wir versuchen überwiegend Drohnen zu organisieren, weil das einfach am Sichersten ist. Sollten wir allerdings aufgrund der leider noch wenigen zur Verfügung stehenden Piloten niemanden finden, werden wir auf die altbewährte Methode “Tüte” zurückgreifen.

