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Jagderlebnis: Jährlingsbock im Mai 2019

Jährlingsbock im Mai 2019

von Alexander S. aus Hohberg

Nach einer mehrjährigen Pause überredete mich mein alter Jagdfreund mal wieder am jagdlichen Handwerk teilzunehmen. Der Jagdschein wurde gelöst und die Waffe eingeschossen.

Am Sonntag früh um 03.30 Uhr ging es dann los, wir waren im Revier und ich dürfte den mir zugeteilten Hochsitz besetzen. Nachdem die Waffe, das Fernglas und alles andere gerichtet war begrüßten mich der Kuckuck und der Kautz. Beim ersten Büchsenlicht dann erwachten die Singvögel und ich bekam ein Konzert der besonderen Art zu hören. Selbst auf dem Dach meines Hochsitzes saß ein Singvogel und dieser ließ sich auch durch meine Anwesenheit nicht stören, herrlich.

Kaum war der morgentliche Nebel verzogen, sah ich den Salzleckstein in ca. 60m Entfernung. Genau da hatte ich auch gleich den ersten Anblick, eine Ricke, welche ich bestimmt eine halbe Stunde beim Äsen beobachten durfte. Plötzlich zog ein weiteres Stück Rehwild hinter dem Salzleckstein heran. Dieses konnte ich vor lauter Büschen und Bäumen kaum ansprechen. Als dieses dann in Höhe der Ricke stand und ich es als mehrjährigen Rehbock angesprochen hatte, sprang dieser auch gleich schon wieder ab. Die Ricke blieb unbeeindruckt davon stehen. Nach ein paar weiteren Minuten kam ein schöner Jährlingsbock, noch im Bast stehend, den Waldweg entlang und sprang in Höhe der Ricke die Böschung hinauf. Bei der Ricke angekommen stand er mir spitz zu und mir schoss das Adrenalin in die Adern. Nach erneutem Ansprechen ging ich ihn Anschlag um ihn weiter zu beobachten. Je länger er da stand um so mehr senkte sich mein Puls wieder. Doch nach wie vor wollte er mir nicht seine volle Breite zeigen. In meinen Gedanken sagte ich „dreh dich“ und als ob er mich erhörte begann er sich zu drehen. „Noch ein Stück“ sagte ich zu mir und tatsächlich, er drehte sich und ich kam zum Schuss. Er ging sofort ins Wundbett, Kammerschuss. Durchs Feuer schauend konnte ich beobachten wie er nochmal sein Haupt hob um den letzten Atemzug zu machen. Die Ricke, welche durch den Schuss nicht verkrämt war, blieb noch etwa 20 Minuten in der Nähe des Jährlings bevor sie dann den Hang hoch zog. Nun konnte ich abbaumen, auf dem Weg zum Jährling schnitt ich kleinere Tannenzweige ab um diese als letzten Bissen zu reichen. Beim Bock angekommen nahm ich diesen auf meinen Schoß, gab ihm den letzten Bissen und ich bedankte mich innig bei Mutter Natur dafür.

Ich hatte früher schon einige sehr schöne Jagderlebnisse doch diesen werde ich bestimmt nicht vergessen. Von Sonnenaufgang an hatte ich permanent Anblick und dieses wunderschöne Erlebnis wurde mit dem Abschuss gekrönt.

Waidmanns Heil…