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Der erschöpfte Bock an heißem Sommertage
Wir erinnern uns an den Sommer 2018. Temperatur bis über 40 Grad Celsius. Trockenheit und Tage mit 16 Sonnenstunden. In diesem Sommer habe ich in einem Kompaktkurs meinen Jagdschein erfolgreich absolviert. Etwa eine Woche vor Beginn des Kurses begab ich mich mit meinem Onkel bei Hamburg noch einmal auf die Jagd um einmal mehr zu erleben, wieso ich dieser Leidenschaft auch unbedingt nachgehen wollte. Unsere Erwartungen wurden mehr als übertroffen und die Motivation, welche ohnehin schon riesig war, den Schein zu bestehen wurde durch dieses Jagderlebnis noch um ein Vielfaches gesteigert.
Wir machten uns auf gegen 19 Uhr am 29.07.2018 einen Sitz zu besteigen, welcher am Rande einer riesigen Weide aufgestellt war. Es war heiß und schwül und selbst am Abend fühlte man, wie stark die Sonne auf die Haut brannte. Trotzdem. Beim Eintreffen an der Weide bemerkten wir, dass der Wind sehr unvorteilhaft in Richtung Wild zog, sodass dies sofort Wind von uns bekommen hätte.
Kurzerhand entschlossen wir uns, den Sitz zu wechseln. Wir fuhren fünf Minuten und pirschten uns an eine Kanzel heran, welche am Waldrand mit Blick auf eine große hochbewachsene Wiese stand. Nach kurzem Beobachten stiegen wir hinauf und ließen den Wald zur Ruhe kommen. Von Rehwild keine Spur.
Ich schaute mich nach etwa zehn Minuten um und sah plötzlich ein starkes Gehörn welches hinter den Gräsern hervorragte. Es gehörte einem mittelalten Bock. Erschöpft von Blattzeit und Sommerhitze lag er im Gras und ruhte sich aus. Nach etwa 30 Minuten und intensiver Beobachtung entschied sich mein Onkel. Der passt! Obwohl ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht selbst schießen durfte, packte mich das Jagdfieber, doch der Bock blieb liegen.
Wir versuchten es mit dem Blatter, doch es war schon zu spät und die Blattzeit war fast zu Ende und so sprang der Bock nicht auf den Fiep. Nach weiteren zwanzig Minuten tat der Bock uns den gefallen. Er sprang auf und stand sofort breit.
Ein sauberer Blattschuss und keine Todesflucht rundeten das lange Warten und den Nervenkitzel schließlich ab. Ein guter sechser. Ein toller Bock!
Für mich ganz persönlich war dies eine Woche vor meinem Jagdscheinseminar ein unglaubliches Erlebnis mit großer Wirkung. Der Wille auch einmal selbst einen solchen Abend zu erleben, brachte mich zu meinem Jagdschein.
Ein tolles Erlebnis!
Waidmannsheil,
Philipp N.