Zur richtigen Zeit am richtigen Ort
Ende Januar, Samstagnachmittag, kurz vor vier. Es regnet mal mehr und mal weniger und dazu ist es auch noch windig. Trotzdem bin ich im Revier unterwegs um die Kirrungen zu kontrollieren und frisch zu machen. Die Büchse liegt ungeladen im Futteral auf der Rückbank. An der zweiten Kirrung parke ich direkt unter Kanzel ca. 40 Meter von der Kirrung am Rande eines Wildackers. Ich steige aus, gehe zum Kofferraum, hole das Eimerchen mit Mais und laufe auf die Kirrung zu. Sieht nicht angenommen aus. Nur am letzten "Tresor" direkt vor dem Stangenholz fehlt der Deckel. Nanu … da steht ja eine einzelne Sau im Stangenholz und glotzt mich an. Ich mache auf dem Absatz kehrt und laufe ohne Eile zum Auto, umrunde es, damit ich außer Sicht bin, öffne die Tür, ziehe den Gehörschutz an und lade die Waffe. Dann spähe ich vorsichtig hinter dem Wagen vor. Unglaublich, die Sau steht noch da. Sie kann anscheinend mit der Situation gar nichts anfangen. Leider steht sie spitz und bewegt sich nicht. Nach zwei, drei Minuten wird mir die Sache zu blöd, ich setze alles auf eine Karte, lege das Gewehr wieder ins Auto, laufe drum rum, steige ein und fahre zwanzig Meter weiter außer Sichtfeld der Sau. Sofort pirsche ich zurück. Der Regen dämpft jedes Geräusch und der Wind steht gut. Ich knie jetzt unterhalb der Kanzel mit Sicht auf die Kirrung. Ich kann meinen Augen kaum trauen, die Sau ist immer noch da und zieht hinten im Stangenholz langsam quer. Ein Blattschuss bannt sie an den Platz. Ich kann mein Glück kaum fassen als ich am Stück stehe. Ein Frischlings-/Überläuferkeiler mit 30 kg. Am hellichten Tag, mit so einer Aktion. Unfassbar, aber einfach geil!

&width=600&height=600&quality=40)
&quality=40)
&quality=40)