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Jagderlebnis: Kitzrettung

Kitzrettung

von Martina W. aus Thalmässing

Es war Montag, der 09.Mai 2022. Mein Handy klingelte, ein Anruf von „Philipp“ auf dem Display. 

„Hallo Martina“, sagte er. „Bei mir wird morgen gemäht. Würdest du wieder mit Deiner Drohne fliegen zur Rehkitzsuche?“

„Bis jetzt hat sich noch niemand unserer Bauern gemeldet“, überlegte ich.  „Die haben natürlich Vorrang. Also ich sag mal ja und ruf Dich später nochmal an.“ 

Nachdem ich nochmals beim Bauern unseres Dorfes nachgefragt hatte, erfuhr ich, dass auch bei uns morgen gemäht werden würde, und zwar alle Wiesen rund ums Dorf. „Na super“, dachte ich. „Das wird eine Menge Arbeit.  Also rief ich Philipp, unserem Reviernachbarn und guten Freund zurück und warnte ihn vor, dass es morgen etwas eng werden würde, ich ihm aber gerne bei der Suche helfen wollte. Im Gegenzug bot Philipp sofort seine Hilfe in unserem Revier an.  Unter guten Freunden, Jagdkollegen bzw. Reviernachbarn ist Nachbarschaftshilfe gar keine Frage.

Am Dienstag früh um 5:30Uhr, Büchsenlichtanfang, zusammen mit meinem Schwiegervater Werner gings zur ersten Wiese. Eine Nachricht auf dem Smartphone zeigte an, dass Philipp schon unterwegs war.

Nachdem ich die Drohne einsatzbereit gemacht hatte, startete ich sie und begann mit der Suche auf der bereits programmierten Flugroute. Schon nach 50 m, der erste helle Punkt auf dem Display. Phillip kam gerade angefahren und hatte die Kartons im Auto, in denen wir die Kitze sichern wollten.

Nach einer kurzen Begrüßung lotste ich ihn mit den Kartons in Richtung Werner.

Nachdem sie das Kitz eingesammelt hatten, war die Pause für die Drohne beendet und ich startete den Weiterflug. Es dauerte nicht lang, da sah ich den 2. hellen Punkt. Noch ein Kitz! Ich lotste Werner und Philipp zum Fundort und sie konnten auch das zweite Rehkitz in Sicherheit bringen. Es dauerte nicht lange, da fanden wir noch 2 weitere. Insgesamt lagen auf dieser einer Wiese, die ca. 1,8 ha groß war, 4 Kitze. Welche Freude!

Zwei weitere Wiesen flogen wir ab, fanden aber keine zu rettenden Tiere. 

Dann gings mit dem Auto weiter zur nächsten Wiese, einem Wiesengrund ca. 400m lang und 50m breit. Dort angekommen, packten wir das Equipment wieder aus. Nachdem die Drohne wieder startklar war, ging`s sofort los. Auch hier konnten wir zwei Rehkitze retten, wobei eines der Kitze – unglaublich - direkt unter der Leiter der Kanzel lag. Wir mussten nochmal umsetzen zu einer weiteren Wiese, die glücklicherweise aber leer war.

Die Wiesen der ortsansässigen Bauern waren nun abgeflogen. Dann fuhren wir endlich wie versprochen in Philipps Revier und machten uns auf die Suche.

Es war schon fast 08.00Uhr und damit wurde der Tag auch wärmer. Zu warm und es würde schwierig werden, mit der Wärmebildkamera der Drohne Kitze zu entdecken. Ameisenhügel sehen ihnen dann sehr ähnlich.

Die ersten beiden Wiesen in Philipps Revier waren unauffällig. Auf zur nächsten Wiese. Dort angekommen, die Drohne war kaum in der Luft, entdeckten wir nach 40 Metern bereits das erste Kitz, ein weiteres lag nur einige Meter entfernt.

Wenn die Jungs dann die Kitze hochheben, fiepen manche, manche nicht. Das Gefühl, das Kleine vor einem grausamen Tod gerettet zu haben, ist einfach schön. „Das macht heute richtig Spaß und Freude.“ , dachte ich.

Um 8:30 Uhr kamen wir an eine Wiese, die im Schatten lag. Somit war es kein Problem, mit der Drohne zu suchen.

Ein Reh stand mitten auf der Wiese. Philipp konnte es mit Fernglas ansprechen, es war eine Geiß. „Dann ist vielleicht ein Kitz nicht weit“, vermuteten wir.

Die Drohne gestartet und los ging die Suche. Ein heller Punkt auf dem Display. Philipp ging zu der Stelle, an der auch kurz zuvor die Geiß absprang. Wir konnten  nichts finden. Philipp lief die kleine Wiese systematisch ab, fand aber nichts, jedoch auf der angrenzenden Wiese fanden wir erneut ein Kitz. Ich ließ die Drohne immer so lange in der Luft über der Fundstelle verweilen, bis die Helfer vor Ort waren. Wenn Philipp oder Werner das Kitz entdeckt hatten, bekam auch schon den Zuruf „flieg gleich weiter!“ Auf der Rückstrecke dieser Wiese, bemerkte ich, dass die Überlappung der Strecke, die programmiert war, irgendwie nicht passte. Ich konnte die beiden auf dem Display nicht sehen. „Komisch“, dachte ich. Wo ein Kitz ist, ist vielleicht ein zweites? So wechselte ich dann auf manuelle Steuerung der Drohne und flog nochmal in die Mitte der Wiese und siehe da: ein zweites Kitz. Philipp trat an das Kitz heran, doch es sprang sogleich ab in den angrenzenden Wald. Finden konnten wir es nicht mehr.

Um 9 Uhr beendeten wir unsere Arbeit erfolgreich und waren glücklich und zufrieden, so viele Rehkitze vor einem grausamen Tod gerettet zu haben. Mit strahlenden Gesichtern verabschiedeten wir uns voneinander und ich fuhr mit dem Schwiegervater zurück nach Hause. Wir beide wollten noch eine Wiese abfliegen. Von einem Bauern hörten wir, dass auch noch ein anderer Bauer in unserem Revier heute seine Wiese mäht. Ich rief diesen an und bekam auch sofort die Bestätigung.

Auch hier konnten wir ein Kitz finden und bis zur Mahd in Sicherheit bringen.

Danach wurde es Zeit nach Hause zu fahren, die alltägliche Arbeit wartete schon auf mich.

Später fuhren wir zur ersten Wiese vom Morgen, um die Kitze wieder auszusetzen. Der Bauer war mit dem Mähen fast fertig. Wir erzählten ihm von unserem erfolgreichen Tag und er freute sich sichtlich und bedankte sich für unseren Einsatz.

Eine Wiese, die an die letzte von heute angrenzte, war noch offen, bei der nicht feststand, ob er diese noch am selben Tag mähen würde. Im Gespräch mit ihm vereinbarten wir, dass er diese dann erst am nächsten Morgen mähen würde, damit wir noch einmal einen Kontrollflug unternehmen könnten.

Am Mittwoch frühmorgens fuhren Werner und ich dann zur Wiese, ich startete die Drohne und schon nach 20 Metern zeigte sich ein heller Punkt auf dem Display der Fernsteuerung. „Juhu, ein Kitz“, freute ich mich. Schon routiniert, den Karton in der einen Hand, die Fernsteuerung in der anderen ging ich dann zu der Stelle, an der das Kitz nur unweit vom Rand der Wiese im Gras gebettet war. Es war sehr klein. Das Rehlager der Geiß war gerade einmal 3 Meter entfernt. Ich drückte meinem Schwiegervater die Fernsteuerung in die Hand und hob das kleine Kitz in den Karton, der schon mit Gras ausgelegt war. Es ist ein so herzerwärmendes Gefühl, wenn man ein Kitz hochhebt. Das Kitz schlief seelenruhig und hat sich durch unsere Rettungsaktion nicht stören lassen.

Ich flog die Wiese nochmal ab und wir beendeten die Suche für diesen Tag.

Zufrieden, mit einem erhebenden Gefühl voller Freude und Dankbarkeit ging es nun nach Hause bzw. zur Arbeit.

Das Kitz wurde natürlich nicht vergessen und nach der Mahd vom Schwiegervater wieder ausgesetzt.

Rückblickend konnten wir in den letzten beiden Tagen insgesamt 10 Kitze in Sicherheit bringen, die auch von der Geiß wieder angenommen wurden. Zwei weitere Kitze haben wir hoffentlich bis zur Mahd vergrämt.

In den noch kommenden Tagen und auch im nächsten Jahr werden wir wieder unser Bestes geben, um mit Bauern, Reviernachbarn und Jagdkollegen Rehkitze vor dem schrecklichen Mähtod zu retten.