Wenn von
Sportflinten gesprochen wird, sind meist Bockdoppelflinten gemeint, die eine für das sportliche Schießen optimierte Ausstattung besitzen. So gibt es verschiedene Schaftformen, wie z.B. den Trap-, Skeet- oder Sporting-Schaft. Einige Modelle verfügen über einen in der Höhe verstellbaren Schaftrücken, mit dem der Schaft an den individuellen Anschlag des Schützen angepasst werden kann. Sportflinten verfügen zudem über breitere Laufschienen und sind in aller Regel mit Wechselchokes und Stahlschrotbeschuss ausgestattet. Lange Läufe verleihen diesen Flinten ein besseres Schwungverhalten, deshalb sind die Laufbündel meist 76 cm oder 81 cm lang. Nur bei Skeetflinten werden kürzere Läufe bevorzugt. Zur besseren Wärmeableitung sind Laufschiene und Laufverbindungsschiene ventiliert.
▷ zum gesamten Sortiment:
FlintenNeben den olympischen Flintendisziplinen wie Skeet, Trap und Doppeltrap findet das Jagdparcours-Schießen bzw. Sporting-Schießen immer mehr Anhänger. Außerdem gibt es sogenannte dynamische Flintendisziplinen, bei denen mit Selbstladeflinten und Vorderschaft-Repetierflinten (Pump-Guns) geschossen wird, oft auch mit Flintenlaufgeschossen (FLG).
Eine Bockdoppelflinte ist ein Schrotgewehr mit zwei übereinander liegenden Läufen. Die Bockdoppelflinte wird auch als Bockflinte bezeichnet, weil „Doppel“ bereits in „Bock“ enthalten ist und die Bezeichnung „Bockdoppelflinte“ demzufolge ein „Weißer Schimmel“ ist.
Eine Selbstladeflinte ist eine Flinte, die nach dem Schuss automatisch die leere Hülse auswirft und eine neue Patrone aus dem Magazin in das Patronenlager führt.
Nein. Eine Selbstladeflinte ist nur eine halbautomatische Waffe. Nach jedem abgegebenen Schuss muss der Abzug erneut betätigt werden.
Einläufige Flinten, Repetierflinten und Vorderschaft-Repetierflinten (Pump-Action).
Flinten verfügen nicht wie die meisten Büchsen über eine offene Visierung mit Kimme und Korn. Nur einige Selbstladeflinten für das sportliche Schießen sind damit ausgestattet. Stattdessen erfolgt der Zielvorgang bei den meisten Flinten über Laufschiene und Korn. Der Anschlag ist richtig, wenn das Korn auf das Ziel zeigt und die Laufschiene nicht sichtbar ist.
Flinten sind für das Schießen auf bewegliche Ziele ausgerichtet. Da das Zielobjekt meist plötzlich und unerwartet auftaucht, kommt dem schnellen, intuitiven Anschlag eine große Bedeutung zu.
Eine schnelle Zielerfassung wird durch das
Easy-Hit ermöglicht. Der etwa 9 cm lange Fiberglasstab besitzt eine starke Lichtbündelungsfähigkeit und wird auf dem vordersten Bereich der Laufschiene befestigt.
Die Sicherung liegt bei Flinten meist auf dem Kolbenhals, bei einigen Modellen auch im Abzugsbügel.
Eine Flinte ist entsichert, wenn der Schieber nach vorne geschoben ist; bei Selbstladeflinten und Vorderschaft-Repetierflinten wenn der Sicherungsknopf im Abzugsbügel links steht.
Die Ausgangsgröße bei Festlegung der Schrotkaliber war ein englisches Pfund = 453,6 g. Werden aus 453,6 g Blei 12 gleichgroße Kugeln geformt, so hat eine solche Kugel den Durchmesser des Kalibers 12 (18,2 mm). Fertigt man aus einem englischen Pfund 16 bzw. 20 Kugeln, so werden diese natürlich kleiner sein. Der Durchmesser der Kugeln ergibt dann Kaliber 16 bzw. 20. Je mehr Kugeln, desto größer die Kaliberbezeichnung und desto kleiner das Kaliber.
Die Läufe haben das Kaliber 12 mit einem 65, 70, 76 bzw. 89 cm langen Patronenlager.
Nein. Eine Laufsprengung kann die Folge sein, da sich die zu lange Hülse beim Abschuss in den Übergangskonus legt, den Lauf verengt und dadurch ein Überdruck im Patronenlager entsteht.
Ja, denn die Patrone ist im gebördelten, d.h. im noch geladenen Zustand ja ca. 5 mm kürzer als die verschossene Hülse und passt daher prinzipiell in das 65 mm lange Patronenlager. Beim Abfeuern der Patrone besteht aber die Gefahr einer Laufsprengung, da sich die zu lange Hülse in den Übergangskonus legt und dadurch zu einem erhöhten Gasdruck im Patronenlager führt.
Ein Ejektor ist die automatische Hülsenauswurfeinrichtung bei Kipplaufwaffen (Auswerfer). Der Ejektor tritt beim Abkippen der Läufe nach Schussabgabe in Funktion, indem er die leeren Hülsen nach hinten herauswirft. Er wirkt also nur auf die Hülse des abgeschossenen Laufes ein.
Bei Abkippen der Läufe erkennt man den Ejektor anhand der geteilten Auszieher.
Die bekanntesten Ejektor-Arten sind der Holland & Holland-Ejektor und der Schraubenfeder-Ejektor.
Der Holland & Holland Ejektor hat im Vorderschaft unter Federdruck stehende Schlagstücke. Beim Abkippen der Läufe wird das Ejektorschlagstück des abgeschossenen Laufes vom dazugehörigen Spannhebel ausgelöst und schlägt gegen den Auszieher.
Beim Schraubenfeder-Ejektor stehen die Auszieher unter Federdruck. Beim Abkippen der Läufe wird der Auszieher des abgeschossenen Laufes von dem dazugehörigen Spannhebel aus der Raste gehoben und nach hinten geschnellt.
Der Vorteil von Flinten mit Ejektor ist, dass das händische Herausnehmen der leeren Hülsen entfällt. Der Schütze kann dadurch schneller nachladen.
Unter Deckung versteht man die mehr oder weniger gleichmäßige Verteilung und Anzahl der Schrotkörner auf ein Ziel bestimmter Größe in einer bestimmten Entfernung, also z.B. auf die 16-Felder-Scheibe mit 75 cm Durchmesser auf 35 m Entfernung.
Die Streuung der Schrotgarbe wird durch entsprechende Mündungsverengungen (Bohrungen) der Flintenläufe beeinflusst. Außerdem gibt es noch spezielle Patronen, die aufgrund ihrer Konstruktion mehr (Streupatronen) oder weniger streuen.
Als Choke, Chokebohrung oder Würgebohrung wird bei Flinten die Verengung der Schrotläufe im Mündungsbereich bezeichnet. Der Choke bewirkt ein besseres Zusammenhalten der Schrotgarbe beim Verlassen des Laufes und dadurch eine bessere Deckung bei gleichzeitiger Vergrößerung der wirksamen Schussentfernung.
Die gebräuchlichsten Choke-Bohrungen sind: Zylinder, Skeet, 1/4 (improved cylinder), 1/2 (modified), 3/4 (improved modified), 1/1 (full).
Durch verschiedene Chokebohrungen bei einer doppelläufigen Flinte wird der Tatsache Rechnung getragen, dass die Wurfscheibe beim zweiten Schuss schon weiter vom Schützen entfernt ist. Der zweite Schuss verlangt deshalb eine engere Chokebohrung, um auf weitere Distanz noch ausreichend Deckung zu bieten. Nur beim Skeet-Schießen haben beide Läufe die gleiche Chokebohrung, da beide Wurftauben auf ähnliche Entfernung geschossen werden.
Wechselchokes sind mit einfachen Werkzeugen austauschbare Mündungseinsätze verschiedener Chokebohrung.
Eine Flinte mit Wechselchokes kann universell verwendet werden. Denn das einfache Wechseln der Chokebohrung ermöglicht es, die Flinte sowohl auf kurze Entfernungen, wie z.B. beim Skeet-Schießen, als auch auf weite Schussentfernungen einzusetzen, wie z.B. beim Trapschießen.
Die gebräuchlichsten Verschlüsse bei Kipplaufwaffen sind Greener-Verschluss, Kersten-Verschluss, Purdey-Verschluss und Laufhakenverriegelung.
Die gängigsten Verschlüsse von Kipplaufwaffen kennzeichnen sich durch folgende Merkmale:
- Greener-Verschluss: verlängerte Laufschiene mit Querriegel
- Kersten-Verschluss: 2 Lauffortsätze mit Querriegel
- Purdey-Verschluss: Purdey-Nase oberhalb des Ausziehers
- Laufhakenverriegelung: starke Keilverriegelung, die in die Laufhaken eingreifen
Bei Selbstspanner-Kipplaufwaffen sind das Blitz-, das Anson & Deeley-System sowie Seitenschloss-Systeme gebräuchlich.
Beim Blitz-System sind die Schlossteile auf dem Schlossblech montiert. Beim Anson & Deeley-System sind die Schlossteile vorne im Systemkasten untergebracht. Die Bauart des Anson & Deeley-Systems ist daher kürzer.
Ein Seitenschloss-System ist eine Schlosskonstruktion, bei der die Schlossteile auf der Innenseite der Seitenplatte montiert sind.
Der Hauptvorteil von Seitenschlossen ist, dass sie zum Reinigen leicht herausgenommen werden können. Die Abzüge können leichter stehen und sind trotzdem sicher.
Der Vorteil des Einabzugs bei Bockdoppel- bzw. Doppelflinten ist, dass das Zurückgreifen entfällt. Der zweite Schuss kann dadurch schneller erfolgen.
Die Schussfolge beim nicht-umschaltbaren Einabzug lautet:
- Bockdoppelflinte: unten – oben
- Doppelflinte: rechts – links
Der Vorteil des umschaltbaren Einabzugs ist, dass die Schussfolge bei Bedarf geändert werden kann. Dies ist von Vorteil bei verschieden gebohrten Läufen oder bei Verwendung verschiedener Patronensorten.
Ja, es gibt noch andere Einabzugsarten, z.B.
- vorderer Abzug als Einabzug für beide Läufe
hinterer Abzug nur für den linken bzw. oberen Lauf
- vorderer Abzug unten – oben
hinterer Abzug oben – unten
- vorderer Abzug für oberen Lauf
hinterer Abzug für beide Läufe unten – oben