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Jagderlebnis: Meine erste Jagd

Meine erste Jagd

von Thorsten E. aus Bingen am Rhein

Vorgeschichte

Seit über 12 Jahren sehe ich fast jedes Wochenende bei meinem Nachbarn, er ist Jäger und hat ein Niederwild und ein Hochwildrevier, wie die Jäger ein und ausgehen.

Mich hat das auch schon immer gereizt und würde das doch auch gerne machen. Da ich aber ein leidenschaftlicher Fußballer bin und auch nach meiner Karriere für drei Jahre eine Mannschaft trainiert habe und auch zum Aufstieg führte und anschließt mein Sohn für 3 ½ Jahre trainierte, kam der Jagdschein für mich nie in Frage, wegen Zeitmangel.

Im Dezember habe ich dann bekannt gegeben, dass ich ab nächsten Sommer nicht mehr die nächste Fußball Saison weiter machen werde. Ich kam aber ins Grübeln, was ich dann mit den zwei freien Abenden und den halben Samstag so machen könnte.

Da in mir doch immer wieder der Urinstinkt durchkommt und ich doch schon immer mal jagen möchte, entschloss ich mich den Jagdschein zumachen.

Gesagt, getan.

Ich meldete mich in einer Jagdschule an und machte an sechs Wochenenden mit anschließender Prüfung den Jagdschein.

In meiner Nachbarschaft wohnen „Sage und Schreibe“ vier Jäger, die ich dann zu einem Umtrunk mit Maibowle und Vesperplatte einlud, um meinen Erfolg zu Feiern. Folgendes bekam ich dann auch noch von meinen Jägernachbarn geschenkt:

  • Ein teures Etui für den Jagdschein!
  • Ein tolles Jagdmesser!
  • UND der OBERHAMMER, ich bekam ein Begehungsschein für ein Jahr geschenkt!!!

 

Erster Ansitz

Ich fuhr Freitagabend mit meinem Nachbarn Robert Daniel in sein Hochwildrevier zum Ansitz auf Schwarzwild. Er erklärte mir den Pirschweg und machte gar nicht viel Worte, als ob ich schon Jahre dabei wäre.

Ich war natürlich total nervös und richtig verunsichert. Das erste Mal alleine im Wald und dann auch noch auf ein Tier schießen.

Ich pirschte mich an den Hochstand, richtete mir alles ein. Es dauerte nicht lange und 75 mtr. Vor mir fing plötzlich ein ca. 5 Meter hoher Birkenbaum an zu wackeln, locker mal 3 bis 4 Meter Schwung die Krone Hin und Her.

Ich nahm mit meinem Handy die Situation auf, ein Wildschwein kam raus. Ich wartete ob noch Frischlinge kamen, stellte dann nach ca. 30 Sekunden fest, dass es ein junger Keiler war. Ich legte das Handy hin, machte die Waffe fertig und schon war der Keiler schon wieder weg.

In der heutigen Zeit mit WhatsApp ist es auch kein Problem mehr ein Video zu verschicken. Und so sendete ich meine erste Begegnung mit einem Schwarzkittel im Wald dem Robert Daniel, der 1 km weiter ansahs.

Leider kam dann kein Wild mehr vorbei und irgendwann nach ca. 3 Stunden kontaktierte Robert Daniel mich, ich solle wieder zurück an den Treffpunkt kommen, wenn möglich ohne gebrauch der Taschenlampe.

Ich ging los und so nach 10 Minuten sah ich dann sein Auto. Er sah mich kommen hat aber nicht gesagt. Ich kenne Robert Daniel schon seit über 10 Jahre und ich merkte sofort, dass er sauer war.  Ich verstand aber überhaupt nicht warum. Als ich ihn dann ansprach was los wäre, motzte er mit mir rum, warum ich nicht geschossen hätte. Ich erklärte ihm die Situation und das Thema war vorerst erledigt. Am Waldrand angekommen ließen wir noch die Hunde etwas toben und fuhren dann zu ihm um gemütlich ein, zwei, fünf Bierchen zu trinken. Gegen drei bin ich dann rüber zu mir nach Hause zum Schlafen. Ich war froh, dass Robert Daniel nicht nachtragend ist und so nahm er mich auch weiterhin immer mit zur Jagd.