Der erste Damhirsch liegt..
Am 10 Dezember 2019 war es soweit..
Doch beginnen wir von vorne.
Einige Abende saß ich Ende November und Anfang Dezember auf einen Dam-Spießer an.
Immer wieder kam der von mir zum Abschuss auserwählte Spießer zur gleichen Uhrzeit zum gleichen Ort, man konnte die Uhr danach stellen.
Ein Spießer welcher perfekt zum Abschuss geeignet war. Jedoch kam er nie alleine, er hatte immer einen weiteren Spießer dabei, einen weißen, dieser war weitaus nicht so vorsichtig.
Der weiße kam aus dem Bestand und stellte sich breit, der andere noch vorsichtig in der Deckung.
Sobald er diese verließ stand der weiße vor ihm, oder er stand mal hinter ihm, oder sie standen nebeneinander. Der weiße breit, der andere spitz.
Natürlich hätte ich den weißen einige Male erlegen können, aber das wollte ich nicht.
Nach mehreren Ansitzen wechselte ich den Hochsitz.
Auch hier saß ich einige Abende an, an einem Abend war es dann so weit. Die zwei Spießer kamen vorsichtig, um schätzungsweise 15:30Uhr aus dem Bestand gezogen und stellten sich ca. 60m vor mir, einige Meter von einander getrennt, breit nebeneinander auf.
Es war so weit, die Kugel hätte sicher angetragen werden können.
Jedoch war die Szene so schön und ich genoss den Moment die zwei ausführlich beobachten zu können, dass ich mich entschloss den Finger gerade zu lassen..
Vielleicht 10 oder 15 Minuten beobachtete ich die zwei nun also bis sie langsam wieder in den Bestand abzogen. Ich war glücklich mit der Situation und machte mich gedanklich schon ans Abbaumen, als ein ganzes Rudel Damwild vor meinen Hochsitz zog.
Kahlwild, starke Hirsche und ein 3b. Dieses Rudel hatte ich am Abend vorher schon gesehen, allerdings war es zu der Uhrzeit schon recht dunkel, ich konnte also nicht klar ansprechen.
Aber heute war genug Licht vorhanden. Ich schaute mir Stück für Stück genau an und sprach diesen 3b als perfekten Abschusshirsch an. Die eine Stange war abgebrochen, die andere eine Krebsschere.
Ich entschied mich diesen Hirsch zu erlegen, nun war nur noch das Problem, dass das Rudel so stand, das ich ihn weder aus dem einen noch aus dem anderen Fenster gut ins Glas bekommen hätte.
Mit jeder Bewegung musste ich das Fenster wechseln und das Licht schwand langsam dahin.
Nach einer gefühlten Ewigkeit und wahrscheinlich nur ein paar Minuten war es soweit.
Ich drückte ab.
Das Rudel zog rasch in den Bestand, der 3b in eine etwas andere Richtung.
Ich ließ etwas Zeit vergehen und schaute mir den Anschuss an, Lungenschweiß.
Da meine Cousine wenige Tage vorher meinte sie würde gerne wieder eine Schweißfährte mit Ihrem Hund machen, rief ich sie an. Ungefähr nach 50m lag der Hirsch. Ein Schuss sauber hinterm Blatt.
Der Hirsch ziemlich genau an der Stelle, an der auch mein erstes Stück Schwarzwild lag, welches ich auch vom gleichen Hochsitz aus geschossen hatte.
Nach dem letzten Bissen und Bruch ein Moment der Stille.
..Das ziehen lassen der Spießer, der Schuss auf den ersten Hirsch und dann liegt dieser auch noch an der gleichen Stelle wie das erste Stück Schwarzwild.
Für mich ein unvergesslicher Moment..

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