Grunz! Grunz! Grunz!
Ich bin heute 15 Jahre alt und befinde mich in der Jungjägerausbildung. Mein Papa hat mir dieses Hobby, ja schon fast Lebenseinstellung in die Wiege gelegt und ich bin immer motiviert Neues aufzuschnappen und wie so häufig, wenn ich Zeit habe, gehe ich seit einigen Jahren mit Papa auf Jagd. Das ist unsere Verbundenheit, unser Hobby. Meine Mutter, die leider nicht am Hut mit der Jagd hat, konnten wir auch schon begeistern, doch bis vor einigen Jahren, da hatte sie immer Angst um uns und vorallem um mich, wenn ich mit raus bin. Und so beginnt meine Geschichte. Papa und Ich haben mal wieder wie so oft im Winter gesessen bis zum erfrieren oder besser gesagt bis zum einschlafen, denn los war nichts im Revier. Naja, da saßen wir, dick eingerollt, dicker als jede dick und rund gefressene Schmetterlingsraupe, bei Minusgraden. Der Wald war wie ausgestorben, nichts zu sehen, nichts zu hören, nein noch nicht mal ein Windchen wehte, Mucksmäuschenstill. Eine Totenstille, beängstigend kann man schon sagen. Bis sich das vom einen auf den anderen Moment änderte, wir hatten zusammengepackt, wollte grade los. Bis es 5 Meter weiter im Unterholz krachte, so laut, wie ich es in meinem Leben noch nie gehört hatte. Und da war es, dieses tiefe Grunzen, so tief, wie ich es noch nie vernommen hatte. Ich schaute Papa an, Papa schaute mich an, wir waren regungslos, ja schon fast in Schockstarre. Bis es mit nächsten Augenblick direkt unterm Hochsitz krachte, bis im nächsten Augenblick das dumpfe, tiefe "Grunz! Grunz!" des Keiler mir am ganzen Körper Gänsehaut bereitete. So dumpf, so tief, so laut! Noch nie hatte ich so etwas vernommen. Weder Papa, noch Ich konnten das Schwein sehen, aber klar war uns beiden, dass das definitiv ein echtes Riesenschwein war. Eine Weile ging das so weiter, jedes Grunzen verursachte ein leichtes Zucken, Gänsehaut und den allen bekannten Schauer übern Rücken. Ich, klein wie ich war, war natürlich der größte Schisser. Ich war fest der Überzeugung lieber auf dem Hochsitz zu bleiben, als mich in den vermeintlichem Aufhalteberwich des Schweins. Weil ich nicht hörte, dass das Schwein verstand. Es war nicht mehr da, aber auch nicht weg, da war ich mir sicher. Sicher waren wir beide, Papa und Ich uns nicht, wo es ist, wie nah es ist. Ich frage mich bis heute, was das wohl für ein Riesenschwein war, aber das werden wir sicher niemald herausfinden.
