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Jagderlebnis: Lebensbock im Forst

Lebensbock im Forst

von Robin C. aus Velbert

Sechs Jahre kannte ich den heimlichen Bock, oft habe ich ihn vorgehabt, manchmal für Sekunden manchmal ganz vertraut auf der Wildäsungsfläche. Jedes mal dachte ich mir im Anschlag, komm, lass Ihn ziehen, deine Zeit wird kommen. Nun war es der 1. Mai, oft habe ich an diesem Tag zum Aufgang der Bockjagd mir den Hintern platt gesessen Luftlöcher gestarrt, Bäume gezählt, Böcke ziehen lassen und mich zu jeder Tageszeit hingesetzt. Dieses Jahr sollte es dann klappen, um 4Uhr ging der Wecker, um 4.30Uhr habe ich an der Wildäsungsfläche die Kanzel bestiegen. Nach einem warmen Tee und ewigen warten sollte es dann passieren. Mein Bock, der Heimliche, der "Sekundenbock" der starke 6er trat aus dem Wald aus und machte sich an der Salzlecke zu schaffen. Ich machte mich fertig, mein Herz schlug bis in die letzte Zelle meines Körpers, solch ein Jagdfieber hatte ich vorher noch nie erlebt. Nach gefühlten 10Minuten zog es den heimlichen langsam von der Salzlecke fort hin zu einer Jungbuche. Ich hielt ein letztes mal inne, entschied mich und ließ die Kugel aus dem Lauf. Der Bock zeichnete und ging ab. Ich war wie elektrisiert, jede Faser meines Körpers schien zu beben und es brauchte 15 Minuten bis ich wieder klar denken konnte. 

Also abbaumen und ab zum Anschuss....Lungenschweiss....ich war mir klar ich bin gut abgekommen, aber man weiss es erst mit Gewissheit wenn man am Anschuss die richtigen Pirschzeichen findet. Nach kurzer Suche von 9 Metern fand ich den Bock im Buchenbestand und erwies Ihm die letzte Ehre mittels dem letzten Bissen, übergab mir selber den Erlegerbruch, hielt noch ein paar Minuten am erlegten Stück inne und dankte Diana für dieses Geschenk.

Also sollte es am 01.05.2020 in meinem  7 Jagdjahr endlich mit meinem ersten 1. Mai-Bock geklappt haben. 21cm Stangenlänge und 330Gramm können sich durchaus sehen lassen...!

Waidmannsheil