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Jagderlebnis: Der erste Bock, ein Steckschuss

Der erste Bock, ein Steckschuss

von Stefanie H. aus Greven

Meinen ersten Bock habe ich nach diversen erfolglosen Ansitzen in der letzen Blattzeit passend auf ca 70m ansprechen können. 
Da ich selber noch keine eigene Waffe besitze, habe ich mir für den Ansitz einen Bergstutzen mit 9,3x74 R und 5,5x50 R Mag von meinem Vater geliehen.
"Jaa also fürs Rehwild passt die Kleine, da brauchst du nicht die große Kugel. Die macht eh viel Wildbretschaden." Da er lange Jäger ist, viel Erfahrung hat und ich Ihm natürlich vertraue, habe ich die kleine Kugel fliegen lassen. Der Bock hat typisch für einen Kammerschuss gezeichnet, ich dachte er müsste im Feuer liegen, berappelte sich nach dem Zeichnen und ging im voll Gas in den Wald. Es knackte und raschelte, dann war Ruhe. 
Innerlich hatte ich mir schon das schlimmste ausgemalt. Lauftreffer, Streifschuss oder weich getroffen. Der Revierinhaber, ein guter Freund, der noch langjähriger Jäger und Nachsucheführer ist, kam zu mir, fragt nach dem Anschuss, dem Zeichnen und der vermeidlichen Trefferlage. 
Als wir dann zum Anschuss gingen war dort nichts. Kein Schnitthaar, kein Tropfen Schweiß, keine Knochensplitter oder Pansen-/Darminhalt.
Da war es meiner Begleitung klar, ein Steckschuss.
Als ich ihm die Fluchtrichtung zeigte, ging er in den Wald ohne eine Fährte und ohne seinen ausgebildeten Schweißhund (da er verletzt war) und stolperte nach 50m über diesen Bock. Ich war froh, dass er den Bock noch vor Einbruch der Dunkelheit gefunden hat. Nach einer Flucht von ca 100m ist er im Wundbett mit einem Steckschuss im Herz verendet. 

Darauf Waidmannsheil!