Wildunfall bei Reinsdorf: Ricke stirbt – Kitz „Re(h)nate“ überlebt und wird liebevoll mit der Flasche aufgezogen
Reinsdorf, 5. Mai 2025 – Am frühen Montagmorgen gegen 7:30 Uhr wurde die zuständige Jagdpächterin durch die Rettungsleitstelle über einen tragischen Wildunfall im Raum Reinsdorf informiert. Eine Ricke war bei einer Kollision mit einem Fahrzeug tödlich verunglückt. Noch während ihres Ablebens setzte sie ein Kitz lebend zur Welt.
Nur wenige Minuten nach dem Notruf traf die Jagdpächterin am Unfallort ein. Dort hatte der aufmerksame Unfallverursacher das Neugeborene – noch in der Fruchtblase – bereits vorsichtig aus dem Gefahrenbereich geborgen, es mit seinem T-Shirt geschützt und in einem Kübel gesichert. Dank dieser beherzten Reaktion bestand eine reale Überlebenschance für das Geißkitz.
Mit großer Sorgfalt und jagdlicher Erfahrung befreite die Jagdpächterin das Jungtier vollständig von der Fruchtblase, reinigte es und begann umgehend mit lebensrettenden Maßnahmen. Eine Stabilisierung wurde durch behutsame Stimulation und gezielte Wärmezufuhr erreicht. Anschließend wurde es in eine vorbereitete, geschützte Transportbox überführt.
Das gerettete Rehkitz – inzwischen liebevoll Re(h)nate genannt – wird seither mit der Flasche aufgezogen. Es nimmt die Milch gut an, zeigt eine stabile Entwicklung und wirkt aufmerksam und lebhaft. Die Aufzucht eines Wildtieres ist jedoch nie unproblematisch: Sie verlangt viel Erfahrung, Geduld und eine kontinuierliche, fachgerechte Versorgung.
Ein zweites Junges, das sich noch im Mutterleib der Ricke befand, konnte leider nicht gerettet werden. Trotz umgehender Bergung kam jede Hilfe zu spät.


Weidmannsheil
Madlen S.