Erste Doublette
Am 17.6.2018 ging ich auf einen Ansitz in einem befreundeten Revier. Das Wetter war wunderschön und der Himmel versprach gute Lichtverhältnisse. Als ich angekommen war und die Ruhe genoss, konnte ich im Sonnenuntergang zwei Eichhörnchen beobachten. Dann passierte sehr lange nichts. So ließ ich meine Gedanken schweifen bis ich auf einmal hinter der Kanzel ein leichtes Knacken vernahm. Meine Entspannung wandelte sich sofort in Anspannung. Was nähert sich da?
Langsam zog ein Bock heraus, der auch noch in die Abschussvorgaben paßte. Nach einer gefühlten Ewigkeit stellte er sich breit und ich schoß. Er lag im Knall. Ich lehnte mich zurück und atmete durch. Keine Minute später sehe ich wie ein Fuchs am Bock schnuppert und direkt die Flucht ergreift. Noch wundere ich mich über seine Unerschrockenheit , aber diese Verwunderung wurde durch lautes Knacken unterbrochen. Was wechselt denn keine fünf Minuten nach dem Schuss zügig an? Es waren zwei Überläufer. Der schwächere stellte sich breit und ich ließ fliegen. Er kam Richtung Kanzel und schob sich in die Dickung links der Kanzel ein. Jetzt kamen Zweifel auf! „ Ich bin doch sauber abgekommen“. Es blieb mir nur abzuwarten um dann den Anschuss zu kontrollieren.
Der Pächter schrieb mir auch gleich was denn los sei, da er zwei Schüsse gehört hat. Nach zehn Minuten rief ich ihn an und ging zum Anschuss. Da wurde ich zum Glück direkt durch ein großes Stück Lunge beruhigt und keinen Meter weiter in der Dickung lag der Überläuferkeiler. Die Erleichterung war riesig!
Auf zum Aufbrechen, bei dem mir ein Freund geholfen hat. Danach haben wir den Bock und den Überläuferkeiler angemessen tot getrunken, was den geplanten Morgenansitz allerdings zunichte machte...
Am Ende habe ich gelernt, dass sich ruhiges sitzen bleiben wirklich auszahlen kann. Oder war es doch nur Jungjäger Glück??
Horrido
