Sonnenaufgang am Möhnesee
Die Sonne lässt sich noch nicht blicken, es ist 4 Uhr in der Früh. Nur das Vogelgezwitscher ist zu hören. Ruhig schimmert der Möhnesee im ersten Licht. Die Wärmebilddrohne steigt etwa 5 Meter über der taunassen Wiese auf. Ein kurzer Funktionscheck und der Startbutton lässt die Drohne ruhig in 50m Höhe aufsteigen und ihre genau definierten Bahnen über der Wiese ziehen. Abstand zum Feldrand, Flughöhe, Abstand zwischen den Flugbahnen, Kamera Positionierung, Zoom, alles wurde im Vorfeld genau geplant damit keine Stelle unentdeckt bleibt. Drohnenpilot und Helfer blicken gespannt auf das Schwarz-weiß Bild auf den Monitoren. Plötzlich ein deutlicher weißer Fleck auf dem Bildschirm und schon geht es im Sinkflug näher ran. Ein Kitz! Der erfahrene Bergetrupp mit zwei Personen macht sich per Handy und Google Maps mit Kitzbox und Kescher auf den Weg. Drei Minuten später ist das Kitz gesichert und aus aus der Gefahrenzone entfernt. Die Drohne ist bereits zurück auf ihrer Route im Autopilotenmodus. Ein zweites Kitz! Da der Einsatz fast zuende ist und noch genügend Akkukapazität vorhanden ist, erfolgt diesmal die Einweisung der Helfer per Funk und das zweite Kitz wird gesichert. Zum Schluss noch ein Flug auf niedriger Höhe am Waldrand um auch unter den Bäumen alles abzusuchen. Dann wird die Wiese für den Landwirt, der bereits am Feldrand wartet, freigegeben. Jetzt kommt der Moment, für den wir alle diesen Aufwand betreiben… für diesen emotionalen Moment laden wir Kinder, Nicht-Jäger, Freunde ein. Es geht um die Freilassung der Rehkitze nach der Mahd. Wer dabei einmal zugesehen hat, wird diesen Moment nie vergessen.
Wir sollten uns alle dafür einsetzen, dass diese innovative und effiziente Technologie weiter verbreitet, eingesetzt und unterstützt wird.
Waidmannsheil,
Tobias Frieling
Wildtierrettung Ense e.V.
