Eifeljagd im Herbst
Daun, Eifel.
Was für ein Jagdtag. Nach etlichen Drück- bzw. Waldschutzjagden in den letzten Wochen mal wieder im Staatsforst Dauner Wald. Während es in Süddeutschland schon schneit, wird die Eifel von Dauernieselregen heimgesucht. Also bestes Sauenwetter. Wir beziehen im Morgennebel als Vierergruppe unsere Stände im lichten Hochwald, vor uns eine Senke mit Graben und gutem Blick auf den gegenüberliegenden Steilhang. Vom Forstamt wie immer gut vorbereitet. Jetzt ist Warten angesagt. Die Hunde sind schon unterwegs und geben fleißig Laut. Erste Bewegungen sind spürbar. Da wechseln auch die ersten Rehe durch, zu weit und schnell für einen guten Schuss. Ein Schmaltier kommt hochflüchtig durch die Senke. 4 Rehe ziehen zügig von links nach rechts, das hinterste Kitz verhofft ganz kurz und äugt zu mir herüber. Ich lasse mir diese Gelegenheit nicht entgehen, Waffe anbacken, Schuss aufs Blatt, es liegt im Knall. Repetieren, so ein Mist, die Patrone klemmt. Nochmal, Hülse später einsammeln. Klappt. Mein Standnachbar übernimmt das zweite Kitz, das auf seiner Höhe ebenfalls kurz verhofft. Es springt in meine Richtung und verendet im Graben vor mir. Sauber.
Warten ist angesagt, wir dürfen unsere Stände nicht verlassen, Sicherheit ist das A und O bei einer Bewegungsjagd.
Es wird kälter, der Nieselregen dringt durch die Handschuhe, klamme Finger. Die Optik beschlägt, reinigen, von Nässe freihalten, immer bereit sein. Über eine Stunde später, gerade will ich Handschuhe wechseln, Bewegung im Gegenhang. Weit oben über die Kuppe kommt hochflüchtig eine starke Rotte. Schnell, die Leitbache vorneweg, Überläufer, Frischlinge, das ganze Programm. Bloß nicht nervös werden. Leichter gesagt als getan. Rechter Handschuh weg, Waffe hoch, entsichern. Ohje, welche nur, es sind so viele. Entfernung 70-80m, viel zu viele Bäume hier. Der 5te Überläufer, mitziehen, Schuss in die 1m breite Baumlücke - Treffer, liegt. Der nächste, wieder von links nach rechts mitziehen, etwas tiefer am Hang, Schuss, und wieder wird die Wutz an den Ort gebannt. Repetieren, was geht noch, die meisten sind durch und wieder über die Kuppe ausgewechselt. Da klagt es laut herüber, ein Frischling versucht mühsam Anschluss an die Rotte zu halten. Er schont, kämpft sich hinter den Fichten vorwärts. Kaum taucht er dahinter wieder auf, trage ich ihm meine Kugel an und das Klagen hört auf.
Die Rotte ist verschwunden. Durchatmen, aufmunitionieren, bereithalten, Routine. Wieder warten bis zum Ende des Treibens. Viel zu lange. Es schauen noch zwei Rehe vorbei, zu schnell, ungünstig, muss nicht sein. Bei meinem Nachbarn passt es, er kann eine Ricke sauber strecken. Weidmannsheil. Ein Schmaltier wechselt vom Gegenhang in die Senke, verhofft, aber steht genau in Richtung meines Standnachbarn, nichts geht. Sicherheit.
Ende des Treibens, Einpacken, Kontrolle der Schüsse, Bergen der Beute. Meine 3 Mitjäger helfen tatkräftig, die Strecke vom Gegenhang durch die Senke an den Weg zu bringen. Anstrengung, die sich lohnt. Mit vereinten Kräften werden 6 Stücke versorgt. Jägerkameradschaft entsteht. Kein Neid, keine falschen Worte, einfach gemeinsame Freude an dem gerade Erlebten.
Jagd, wie sie sein soll.

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