Wolf unterm Vollmond statt Sauen im Weizen!
In dem Revier eines Freundes saßen wir am Abend auf Sauen an.
Die Milchreife des Weizen war auf ihrem Höhepunkt und in den letzten Tagen wurde immer wieder Wildschaden festgestellt. Wir waren fest entschossen, dem ein Ende zu bereiten, und hatten uns dafür ein paar Tage Urlaub genommen.
Ich selber saß auf einem flachen Hochsitz an einem Feldrand. Vor und hinter mir Weizen soweit das Auge reicht. Die anderen wollten versuchen durchs Feld zu pirschen und die Sauen in meine Richtung zu treiben.
Es war eine Sommernacht im Juli die schöner nicht hätte sein können-klar, warm und windstill.
Inzwischen war es schon 2 Uhr. Keine Sauen- ungewöhnlich. Fühlen sie sich durch irgendwas gestört, dass Anlass zur Vorsicht bietet?
Während ich im Vollmondlicht gebannt auf das vor mir liegende Feld blicke, nehme ich plötzlich eine Bewegung von dem rechts verlaufenden Feldweg wahr.
Jetzt höre ich auch ein leichtes Hächeln und sehe einen Schatten schnell auf mich zukommen.
Da ich Jungjäger bin und mit Sauen erst wenig Erfahrung habe, gehe ich zunächst von einer Sau aus. Wende mein Blick nun gezieltt nach rechts, drehe vorsichtig auch meinen Körper rum und merke wie mein Puls beginnt zu rasen und das Herz klopft. In diesem Moment hat der Schatten mich erreicht, hält inne und stoppt direkt vor meinem Sitz auf dem Feldweg. Uns trennen 2 Meter.
Ein Wolf! Das graue große Wesen ist im Mondlicht gut zu erkennen.
Für einen kurzen Augenblick treffen sich unsere Blicke. Ich bin so überrascht, zugleich gelähmt und vor Allem erfürchtig vor dieser Begegnung.
Im nächsten Moment ist der große Graue mit einem Satz in dem hinter mir liegenden Feld verschwunden. Eine kleine Weil, kann ich seinen Weg noch mit den Augen erahnen, in dem ich der Bewegung im Weizen folge. Dann ist er weg... und ich um ein aufregendes unvergessliches Jagderlebnis reicher.
