Fuchs kann immer kommen...
Ich jage in einem Revier an der Ostsee der Großteil der Jagd spielt sich am Schilf auf Sauen ab. So saß ich auch am 18. August 2018 auf einem Ansitzwagen, also einem geschlossenen Sitz auf einem alten Miststreuer befestigt, auf Sauen an. Zur linken ein bewaldeter Hang, nach vorne ein größeres Schilfgebiet und zur rechten ein 12 Hektar großer abgeernter Sommergerstenschlag. Bereits eine Woche zuvor hatte ich dort mehrmals Anblick und mir gelang es einen Frischling aus einer größeren Rotte zu strecken. Nun hatte ich wieder Zeit und versuchte mein Glück erneut. Um 19:00 baumte ich dort auf und mein Vater etwa 300m entfernt auf einer Kanzel am nicht von dem Sitz einzusehenden Teil des Fläche.
Gegen 20:00 Uhr fielen mit einem mal von seiner Seite her zwei Schüsse. Er hatte mit seinem neuen Drilling zwei Füchse erlegt. Einen mit Schrot und einen mit der .22 Hornet aus dem Einstecklauf. Das ist bei uns schon etwas besonderes, denn bei uns fallen wirklich fast nur Sauen. Ich habe in diesem Revier in mittlerweile vier Jahren erst zwei Füchse erlegt. Ich wartete allerdings noch ab. Bis 00:00 Uhr wollte ich mindestens noch bleiben. Gegen 20:45 raschelte es zur linken Seite in dem Waldstreifen. Aber sehen konnte ich nichts. Dann passierte ersteinmal nichts, bis es hinter mir auf dem Ansitzwagen tapste. Damit konnte ich nun wirklich nichts anfangen. Ich sah aus dem rechten Seitenfenster, zu welcher Seite eigentlich auch der Westwind ging und da saß doch, uns trennte nur noch das Brett vom Sitz, ein Fuchs! Langsam wieder den Kopf rein und den Drilling geschnappt, auf Schrot gestellt und entsichert. Als der Lauf aus dem Fenster ging, sprang der Fuchs vom Wagen und wollte zum Schilf runter. Der erste Schrotschuss auf 3m ging natürlich daneben, dafür veranlasste das Reinicke zu einem Richtungswechsel. Nun konnte ich ihn mit dem zweiten Schuss mit meiner 12/70 in 4mm sauber strecken. Ein nicht alltägliches Waidmannsheil.
5 Minuten später hörte ich, wie die Sauen mit lautem platschen durch die Au verschwanden. Mit diesen war´s dann wohl nichts. Egal. Viel zu sehr freute ich mich über diese nicht alltägliche Begegnung.
