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Jagderlebnis: Mein erster Medaillenhirsch

Mein erster Medaillenhirsch

von Heiner B. aus Ritterhude

1. Bronzemedallien-Hirsch in Polen Drawsko Pomorskie 2011

Heute will ich die spannende Geschichte von meinem ersten Medaillienhirsch niederschreiben. Ich befinde mich immer noch in Polen, in der Region Drawsko Pomorskie. Vor 2 Tagen habe ich mit meinem Jagdführer Christoph den 1 Hirsch erlegt. In der dazwischen liegenden Zeit haben wir 3 sehr schöne Pirschgänge erlebt, die aber nicht zum Erfolg geführt hatten, trotz allem aber viele spannende Erlebnisse in meiner Erinnerung sind . Nun ist es aber soweit. Wir, dass heißt Christoph und ich hatten uns einen festen Plan für den Abend gemacht. Wir fuhren mit seinem Jeep wieder ins das ihm zugeteilte Revierstück, nahe des großen El-Dorado, ein Gebiet mit einigen sehr interressanten Brunftplätzen.

 

Wir stellten das Auto auf einer Panzerstraße ab und bereiteten uns auf die Pirsch vor. Der erste Anlaufpunkt war ein Hochsitz, von dem wir uns dann den Rufen der Hirsche folgend orientieren wollten. Nach einem 10 Minütigen lockeren Marsch, konnte ich den Hochsitz schon sehen. Man, das war ja einfach  bis jetzt. Wir baumten auf und glasten die Umgebung ab. Dann plötzlich meldete ein Hirsch dicht bei uns in unserem Rücken! Christoph gab mir zu verstehen, es könnte ein alter Hirsch sein. Wir hielten noch einen Moment inne und entschieden uns dann abzubaumen , da der Wind nicht günstig für uns stand. Vom Hochsitz aus bewegten wir uns in die Richtung , aus der wir den Hirsch vermuteten. Nach ca. 200 Metern kamen wir an einen Hang, auf dem mehre kleine Büsche uns ein wenig Deckung gaben. Christoph erblickte zuerst die beiden Spießer, keine 50 Meter von uns zogen sie durch den Wald. Sie hatten uns aber nicht mit bekommen und ästen still vor sich hin. Dann meldete der Hirsch wieder, doch wir konnten uns nicht weiter in die Richtung bewegen, da uns sonst die Spießer  hätten Eräugen können. So verharrten wir einige Minuten dort und beobachteten die Hirsche. Dann meldete ein anderer Hirsch aus weiter Entfernung und Christoph gab mir  Zeichen, dass das der wohl Bessere sei. Wir zogen uns vorsichtig zurück und bewegten uns in die Richtung der Hirschrufe. Auf dem Weg dorthin konnten wir recht entspannt gehen und stießen dabei auf einen Rotwildkadaver. Christoph erklärte mir, dass es wohl ein Wolfriß sei. Ich war ganz aufgeregt. Vielleicht ergab sich auch noch die Möglichkeit einen Wolf zu sehen. Es wäre mein Erster in freier Wildbahn gewesen. Doch wir hatten ja ein anderes Ziel vor Augen bzw. vor Ohren, denn der Hirsch meldtete immer lauter. Wir kamen jetzt auf einen großen Brunftplatz , den ich von den Jahren zuvor auch schon kannte. Wir pirschten am Rande des Waldes immer weiter in die Richtung der Rufe. Plötzlich sahen wir Kahlwild  und dann erschien auch ein Hirsch auf der Bühne. Doch, der war es defintiv nicht. Die Tiere zogen nach links weg und verschwanden aus unserem Blickfeld. Der Hirsch folgten seinen Damen und wir überlegten, was nun geschehen sollte. So standen wir einige Minuten an der gleichen Stelle und warteten. 

 

Wie so oft, hatte Christoph die richtige Idee. Wir folgten den Tieren durch ein relativ lichtes Waldstück, und siehe da, wir konnten sie wieder sehen. Sie ästen auf einer großen freien Fläche gemütlich vor sich hin. Ein einzelnes Tier, was sehr weit links von uns stand, hinderte uns daran weiter zu gehen. Es hatte uns wohl schon gesehen aber es sprang noch nicht ab. Wieder vergingen 10 Minuten der Anspannung und ich fragte mich , warum wir nicht weiter an die Freifäche zogen, aber Christoph blieb stehen und ich war schon ein wenig entäuscht. Doch dann hörten wir wieder den Ruf eines alten Hirsches von der rechten Seite. Wir konnten ein Rudel Kahlwild  sehen das von hinten rechts auf die große Freifläche zog. Die Entfernung betrug ca. 300 meter.Dem Rudel folgten 2 Hirsche! Ein wirklich Starker  und ein Geringerer. Sie bewegten sie genau in die Richtung der Tiere. Dann sahen wir ganz rechts an der Waldkante noch 2 weitere Hirsche und es begann ein wunderbares Brunftkonzert. Das Rudel verschwand hinter einigen großen Kiefernkuscheln und wir setzten uns in Bewegung. Diesmal aber auf allen Vieren. Wir robbten aus dem Waldstück Meter für Meter auf die Freifläche. Immer wieder meldete der alte Hirsch und wollte sein Rudel verteidigen. Für uns waren sie in dem Moment nicht mehr zu sehen, nur zu hören. Wir lagen in trockenem hohen Gras, und glasten immer wieder in die Richtung der Rufe. Plötzlich hörte ich hinter uns etwas knacken und drehte mich langsam um. Ein Rudel Kahlwild zog auf unserer Krabbelspur direkt auf uns zu. Hoffentlich kriegen sie uns nicht mit!! So verhielten wir uns ganz ruhig im hohen Gras. Vor uns kam auf einmal Leben in die Bude. Die beiden Hirsche tauchten hinter dem großen Kiefernkuscheln auf und begannen sich zu beharken. Ein wahrlich Superschauspiel. Nur ans Schießen war überhaupt nicht zu denken. Wir mussten näher ran, auch auf die Gefahr hin, dass die Tiere hinter uns was mitbekamen. So robbten wir auf allen Vieren immer dichter an das Brunftgeschehen heran. Doch dann hatten die Tiere wohl unsere Witterung bekommen und stoben in voller Fahrt von dannen. Hielten die Hirsche das aus? Wir hatten Glück. Sie ließen sich nicht davon beeindrucken und forkelten weiter. Nun waren wir wohl auf 200 Meter rangekommen und Christoph nahm den Schießstock und stellte ihn auf Kniehöhe ein. Mein Gott , wie sollte ich denn schießen? Ich kniete vor dem Stock und legte meine Waffe in die Einkerbung. Erstmal schauen, ob ich überhaupt etwas aus dieser Position sehen konnte. Ja ich konnte die Hirsche sehen. Ich stellte das Zielfernrohr, ein Zeiss 3-12x56 , auf maximale Vergrößerung und beobachtete jetzt weiter durch die Zieloptik. Christoph glaste weiter durch sein Fernglas. Die Hirsche zogen plötzlich wieder in die Richtung , aus der sie ursprünglich herkamen. Die Tiere hatten sie wieder mitgenommen. Ich blieb aber weiter im Anschlag und beobachtete genau weiter. Jetzt standen die Hirsche  dicht beieinander und schauten den Tieren nach. Nun blieb nicht mehr viel Zeit. Ich entsicherte meine Sauer Forrest im Kal. 9,3 x 62 und stach ein, die Entfernung war ca. 200 meter. Das Licht wurde auch immer weniger , obwohl  der Vollmond schon über dem Waldrand hochkam. Christoph forderte mich auf zu Schießen. Ich versuchte meine Atmung so zu kontrollieren, das der rote Punkt voll auf dem linken Hirsch sein Ziel fand und zur Ruhe kam. Noch einmal  Luft geholt , und dann volle Konzentration.Jetzt fühlte ich mich sicher und ich ließ fliegen. Der Schuß brach loß und der Feuerstrahl hielt mich für kurze Zeit geblendet in meiner Position. Ich sah durch das Zielfernrohr und konnte nur noch einen Hirsch sehen. Mein Blick ging zu Christoph, und der lachte mich an. Der Hirsch liegt!! Doch dann sagte er etwas, was mich völlig verunsicherte. Ich weiß nicht ob es der richtige Hirsch ist gab er mir zu verstehen. Der Hirsch lag im Knall. Soweit alles gut. Wir saßen noch einige Minuten  im Gras und rauchten einen Zigarillo. Ich aber brannte vor Neugier was da jetzt lag, denn ich war mir sicher den Stärkeren von den beiden beschossen zu haben. Endlich gab Christoph das Zeichen zum  aufbrechen. Wir gingen schweigend in die Richtung des erlegten Hirsches. Noch 10 Meter , da lag er. Die bangen Minuten waren vorüber. Vor uns lag ein reifer Hirsch und Christoph freute sich mit mir. Er sagte , dies wäre sein stärkster Hirsch, den er bis jetzt mit einem Jagdgast erlegt hat. Ich nahm Christoph in den Arm und bedankte mich sehr für seine tolle Arbeit.Diese spannende Pirsch war von einem wirklichen tollen Erfolg gekrönt worden.

 

 

Jetzt kam der Teil der Bergung! Christoph gab mir zu verstehen, er würde jetzt sein Auto und noch einen Helfer holen, damit wir zu dritt den Hirsch in seinen Jeep hieven konnten. So zog er grossen Schrittes von dannen und ich war nun mit meinem Prachthirsch allein. Dies zu beschreiben und zu erleben kann sicher nur ein Jäger verstehen, ich der jetzt bei Vollmond bei dem Hirsch die Totenwache hielt, ganz allein auf weiter Flur. Der gesammte Pirschablauf ging mir noch mal durch den Kopf und ich behaupte, ohne diesen ruhigen  und ehrgeizigen Jagdführer läge dieser tolle und auch richtige Hirsch nicht vor mir.Vielen dank und kräftiges  Waidmannsheil Christoph.

 

 

Nach ca. 20 min sah ich die Scheinwerfer von einem Auto näher kommen, war mir aber nicht sicher ob das wohl Christoph sei. Ich nahm meine Taschenlampe und gab Lichtsignale in Richtung des Fahrzeugs. Der Fahrer blendete kurz auf und dann sah ich, dass es Christoph war. Er fuhr sehr vorsichtig auf meinen Standort zu, wohl wissend, dass es einige für das Auto gefährliche Lunken zu umfahren gab. Doch jetzt war es geschafft. Aus dem Auto stiegen er und Andjew, sei Schiegervater aus . Beide kamen freudestrahlend auf mich zu und Andjew nahm mich in den Arm und sprach mir ein zünftiges Waidmannsheil aus. Auch er war von dem starken Hirsch beeindruckt, sicher auch stolz , dass sein Schwiegersohn Christoph mich zu einem solch  guten Hirsch geführt hatte. Nun begannen die beiden den Hirsch aufzubrechen, und nach getaner Arbeit machten wir Drei uns an das Verladen. Ich war sehr erstaunt , wie mit genau den richtigen Handgriffen und Manövern der Hirsch auf der Ladefläche des Jeeps in kürzester Zeit zu liegen kam. Da waren echte Profis am Werk.

 

 

Jetzt machten wir uns auf den Heimweg. Was wohl die anderen erlebt hatten? Ich war mir sicher, mein Erlebnis war am heutigen Abend nicht zu Toppen.

 

 

Auf dem Streckenplatz angekommen warteten schon die drei Jagdkollegen. Für diesen Abend hatte ich Recht behalten. Gockel hattte einen geringer Achter zur Strecke gebracht. Er hatte am Rande des großen El-Dorado von einem Hochsitz den Hirsch zur Strecke gebracht.  Originalkommentar: So einer fehlte noch in meiner Sammlung. 

Nach den üblichen Fotos ging es zum Abendessen und Gockel und ich mussten beide unsere Geschichte den anderen bis in letzte Detail erzählen. Irgendwann , ging es dann zu Bett , glückselig so ein tolles Erlebnis mit soviel Waidmannsheil gehabt zu haben.

 

 

Mein Hirsch wurde dann am nächsten Morgen gemessen und gewogen. Das Geweihgewicht lag bei knapp unter 6 Kilo. Doch die Auslage und das Geweih selber hatten es dann zur Bronzemedaille gebracht. Mein erster Medaillenhirsch, bescheiden wie ich bin, habe ich mit einer Bronzenen meinen vielleicht zukünftigen Medaillenregen begonnen. Einen großen Dank an Christoph und alle die dazu beigetragen haben, das diese Brunft unvergesslich bleiben wird.

 

geschrieben von Heiner Bunkenborg auf Fuerteventura 2013 , nochmals überarbeitet 2014 und jetzt für gut befunden.