Vom Anti-Jäger zum Jäger
Ich war früher gegen die Jagd, weil ich einfach von Medien Vorurteile gesammelt habe. Nun bin ich mit meinem Freund zusammen gekommen, dessen Vater Jäger ist. Wildfleisch wollte ich unter keinen Umständen essen. Nach 2 Jahren habe ich dann doch einmal Wildschwein probiert. Und nach 3 Jahren Reh, Gams und sogar Sikawild. So wurde ich langsam vom Anti-Jäger zum Fan. Mein Freund hat dann letztes Jahr seinen Jagdkurs gemacht und wurde von seinem Vater zum Gamsjagen nach Tirol eingeladen. Ich voller neugier wollte natürlich nicht fehlen. Allein der Aufstieg auf den Berg war ein wunder schönes Erlebnis. Mit dem Fernglas konnte man Gämse, Murmel und auch Steinwild beobachten. Hin und wieder hörte man auch das Pfeifen der Murmel was einfach nur wunderbar in das Naturbild passte. Auf dem Berg angekommen machten wir einen Gamsbock aus und pirschten uns an ihn heran. Jetzt war es daran mucksmäuschen Still zu sein und sich nicht mehr zu bewegen. Ich sah dem Vater von meinem Freund zu welcher den Bock ansprach und dann hörte ich den Knall, der durch die Berge hallte. Der Bock ging zu boden und wir traten an ihn heran. Der letzte bissen wurde vorbereitet und jeder strahlte über beide Ohren. Selbst als Zuschauer merkte ich, dass ich voller Adrenalin war. Beim Aufbrechen musste ich vorne mit dabei sein. Das war alles so aufregent und erfüllt jemanden mit Glück, Erleichterung aber auch mit demut vor dem Tier. Dieses Gefühlschaos war unveschreiblich. Nun ist es soweit. Jetzt wird aus dem Anti-Jäger ein Jäger. Ich mache momentan meinen Jagdschein und stehe kurz vor dem Abschluss. Ich freue mich schon darauf mit meinem Freund und dessen Vater die Tiere im Wald zu hegen, meinen ersten Stand mitzubauen und auftzstellen und natürlich auch auf meinen ersten erfolgreichen Ansitz, bei dem ich beweisen kann, das ein Mädchen sich um 180° drehen kann.
