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Jagderlebnis: Das stolzeste Vater - Sohn Jagderlebnis

Das stolzeste Vater - Sohn Jagderlebnis

von Philipp S. aus Engen

Seit einigen Jahren legten mir mein Opa und auch mein Vater (beide selbst Jäger) immer wieder nah doch endlich den Jagdschein zu machen. Nach langen Überlegungsphasen und anfänglichen Zweifel entschied ich mich dann doch, im September 2018 mit einem Kurs zu beginnen mit dem Ziel die Jägerprüfung im Mai 2019 erfolgreich zu absolvieren.
Dank intensivem lernen meisterte ich alle Prüfungen erfolgreich und konnte mich am 11. Mai 2019 Jungjäger nennen. Aufgrund Wartezeiten beim Beantragen des Jagdscheins ging es dann nochmal bis zum 05.06.2019 bis ich endlich meinen ersten 3-Jahres Jagdschein in der Hand hielt.
Dieses Ereignis musste natürlich sofort am Tag darauf mit dem ersten Ansitz "gefeiert" werden. Gemeinsam mit meinem Vater fuhr ich ins Revier, im Gepäck seinen 98er Repetierer und seine Bockbüchsflinte. Im Revier angekommen entschlossen wir uns erst noch einmal zwei Probeschüsse vom Hochsitz aus zu machen. Zweimal voll ins Schwarze! Das hat schonmal geklappt.
Danach ging es dann zu einem, aufgrund von Windverhältnissen, günstig gelegeneren Hochsitz. Auf halbem Weg angekommen stoppte mein Vater und flüsterte mir zu: "Oder sollen wir vielleicht doch lieber zur Wildwiese gehen"? "Weiß ich nicht, du kennst dich hier im Revier besser aus" war meine Antwort. Also kurz überlegt, schon fast umgedreht um dann doch noch einmal "abzuwinken" und auf den ursprünglich geplanten Sitz zu gehen.
Es war 20:15 Uhr als wir vor dem Hochsitz standen, durch die Schüsse davor sowieso schon etwas Unruhe in den Wald gebracht, waren wir jetzt leider auch nicht viel leiser. Alles knirschte und wirklich ruhig waren wir heute auch nicht. Also nehmen wir beide gemeinsam oben Platz, luden unsere Waffen und warteten. Insgeheim schon gedacht "gut...jetzt sitzen wir hier halt noch 1–2 Stunden und entspannen etwas und danach fahren wir heim und trinken gemütlich jeder ein Bier".
Also warteten wir: 5 Minuten, 10 Minuten, 15 Minuten. Da raschelt es auf einmal links neben uns. Mein erster Gedanke: "vielleicht ein Hase oder ein junger Fuchs oder auch nur ein Vogel. Es raschelt ja schließlich oft und viel im Wald". Doch so ganz sicher war ich mir eben auch nicht, weshalb mein Blick doch recht schnell nach links wanderte. Und zu meiner riesigen Überraschung wechselt ein Frischling über die erste Schneise in den Wald hinein.
Mein Vater flüsternd aber extrem aufgeregt: "Los richte dein Gewehr und geh in den Anschlag" – gesagt getan. Ich war im Anschlag, entsicherte die Waffe und wartete, bis der Frischling wieder auftauchte. Da war er! Und er bleibt auch noch stehen. Also gezielt, eingestochen – Mist jetzt läuft er mit etwas flotterem Tempo weiter. Dann also mitgefahren, bis er 10 Meter weiter wieder stehen bleibt. Auf das Blatt gezielt, langsam den Abzug gedrückt. PENG. Sofort umgefallen, doch wieder aufgestanden und in eine kleine Böschung gelaufen. Wir konnten ihn vom Sitz aus nicht mehr sehen.
Also noch kurz im Anschlag gewartet und gehofft das er liegt. Nach einer gefühlten Ewigkeit dann die Leiter hinabgestiegen, 5 Meter gelaufen und ihn sofort liegen sehen. Kein Lehrbuchschuss, aber das Blatt getroffen und im Schuss erlegt.
Das war wohl der stolzeste Vater – Sohn Jagdmoment den man erleben kann.
Beim ersten Ansitz, nach 15 Minuten warten eine Sau erlegt.