Unverhofft Kommt Oft!
An einem warmen Sommerabend im August, saß ich mit einem guten Jagdfreund auf dem Sitzstock an einem frisch abgedroschenen Gerstenschlag, der zwischen zwei Maisfeldern lag.
Dieser Abend galt an erster Stelle dem Raubwild und eventuell einem Bock der auf der Suche nach einer Ricke war. Wir haben uns in die erste Maisreihe gesetzt und darauf gewartet das die Jungfüchse aktiv werden. Nach etwas warten und dem ersten Einsatz der Mausfiepe zog auch schon der erste Rotrock auf knapp 30m auf den Stoppel. Über den Zielstock mit 2 Punktauflage konnte ich einen sauberen Schuss antragen und der Abend hätte besser nicht beginnen können.
Allerdings hielt der Lauf nicht lange an und es passierte die nächste Zeit absolut gar nichts. Je später es wurde und der Abend von der Nacht abgelöst wurde, der Vollmond die Getreidestoppel hell erleuchtete und die Mücken immer penetranter wurden, entschieden wir uns bis 1:00 sitzen zu bleiben und dann ab zu baumen.
10 Minuten vor Ende war es dann so weit und wir packten langsam zusammen. Während ich in der ersten Maisreihe die Waffe entlud (Warum auch immer) und meinen Rucksack einpackte, hörte ich mit einmal ein donnerndes Geräusch was immer lauter wurde. Mein Jagdfreund sagte nur leicht Nervös und mit hastiger Stimme, dass dort ein großer schwarzer Klumpen auf uns zu gerannt kommt!!! Ich drehte mich und konnte kaum glauben was ich sah...Da lief eine starke Sau an der Maiskante direkt auf uns zu und blieb nur wenige Meter vor uns stehen.! Schnell lud ich durch und ging in den Anschlag. Darauf hin gab es nur ein lautes Schnauben von der anderen Seite und der Schwarzkittel war wieder im Mais verschwunden.
Um auf Nummer sicher zu gehen legte ich auf dem Zielstock auf und guckte die Maisreihe mit dem Leuchtpunkt ab. Nach kurzer Zeit erschienen auf ca. 100m 2 Sauen, die den gegenüberliegenden Mais annehmen wollten. Nach gezieltem Ansprechen war klar auf welches Stück sich konzentriert wird. Der Grössenunterschied war gut zu erkennen durch den im Hintergrund aufleuchtenden Mond. Eine etwa 60-70kg Sau und eine von knapp 30-40kg...das Glück war auf meiner Seite und sie blieben nach der 2 Schwadreihe stehen und sicherten breitstehend vor mir. Der Schuss brach und die große Sau ist weiter gerade aus in den Mais geflüchtet, während der Überläufer gut zeichnend umdrehte und zurück lief.
Nach der gewohnten Zigaretten Länge am Anschuss angekommen fand sich guter Schweiß und die Fährte ließ sich einfach verfolgen. Nach wenigen Metern im Mais standen wir dann vor einer 38 kg Überläuferbache mit guten Schuss!
Die Freude war groß und der Ansitz erfolgreich beendet...nach dem versorgen der Sau und dem einfrieren des Jungfuchses für die Hundeausbildung wurde Traditionsgemäß ein Bier getrunken und der Abend dementsprechend gut gelungen abgerundet!
Genau diese Abende sind mit ein wichtiger Punkt für mich, weshalb ich diese Passion ausübe. Ich erinnere mich gerne an solche Jagderlebnisse zurück!
In diesem Sinne allzeit Waidmannsheil und eine sichere Kugel...!
