Es war ein wunderschöner Tag im August, in einem oberbayrischen Revier.

Ich war von dem Jagdherren eingeladen worden ein Schmaltier zu erlegen.

Der Sohne des Jagdherren führte mich, da ich im Revier noch nicht kundig war und die

Jagd im Hochgebirge andere Herausvorderungen an den Jäger stellt.

Nach einem schönen aber sehr schwierigem und kräfterehrenden Aufstieg, erreichten wir eine Kanzel.

Wir zogen uns um - alles war durchgeschwitzt - und richteten uns auf der Kanzel ein.

Wir hatten guten Anblick auf etwa 200 m entferntes Rotwild, doch ein Schmaltier war zu diesem Zeitpunkt noch nicht auszumachen.

Plötzlich tippte mich mein Jagdführer an und zeigte links von uns auf etwa 150 m einen Gamsbock.

Er sprach ihn mit ca. 7-8 Jahren an und meinte der wäre reif.

Ich dachte mir, hoffentlich will er ihn jetzt nicht erlegen - dann ist das Rotwild weg!

Aber es lief ganz anders!

Er wiess mich an den Gamsbock zu erlegen.

Ich zögerte und fing an zu schwitzen, den als Jüngjäger einen kapitalen Gamsbock erlegen zu dürfen - ein Wahnsinn!!

Ich maß nocheinmal die Entfernung, stellte mein Zielfernrohr ein und gab den Schuss ab.

Der Gamsbock lag im Feuer und mir wurde noch wärmer, trotzdem zitterte ich am ganzen Körper.

Es war mein bisher schönstes Jagderlebnis!