Cookies akzeptieren
Wer sagt schon "Nein" zu Cookies? Wir und sieben Partner brauchen Ihre Zustimmung (Klick auf „Ich stimme zu”) bei vereinzelten Datennutzungen, um Informationen auf einem Gerät zu speichern und/oder abzurufen (IP-Adresse, Nutzer-ID, Browser-Informationen, Geräte-Kennungen). Die Datennutzung erfolgt zum Zweck der Identifikation auf Drittseiten (auch unter Nutzung pseudonymisierter E-Mail-Adressen), für personalisierte Anzeigen und Inhalte, Anzeigen- und Inhaltsmessungen, zur Ausspielung von Produktvideos sowie um Erkenntnisse über Zielgruppen und Produktentwicklungen zu gewinnen.

Mit einem Klick auf den Link "Ablehnen" können Sie die Einwilligung ablehnen. Sie können Ihre Einwilligung auch jederzeit grundlos mit Wirkung für die Zukunft widerrufen, indem Sie z. B. auf den Button "Cookie-Einstellungen" im Footer der Website und "Alle ablehnen" klicken.

Datennutzungen Frankonia arbeitet mit Partnern zusammen, die von Ihrem Endgerät abgerufene Daten (Trackingdaten) oder die von uns übermittelten pseudonymisierten Daten zur Aussteuerung unserer Werbung sowie zu eigenen Zwecken (z.B. Profilbildungen) / zu Zwecken Dritter verarbeiten. Vor diesem Hintergrund erfordert nicht nur die Erhebung der TrackingdatenTrackingdaten bzw. die Übermittlung Deiner pseudonymisierten Daten, sondern auch deren Weiterverarbeitung durch diese Anbieter einer Einwilligung. Die Trackingdaten werden erst dann erhoben bzw. Deine pseudonymisierten Daten erst dann übermittelt, wenn Sie auf den in dem Banner auf frankonia.de wiedergebenden Button „Ich stimme zu” anklicken, oder in den Einstellungen der Datenerhebung und Weiterverarbeitung durch diese Partner zustimmen. Bei den Partnern handelt es sich um die folgenden Unternehmen:
Criteo SA, Google Ireland Limited, Microsoft Ireland Operations Limited, Otto GmbH & Co. KGaA, RTB House GmbH, econda GmbH, Vimeo.com Inc..
Weitere Informationen zu den Datenverarbeitungen durch diese Partner finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.
Ich stimme zu
0
Jagderlebnis: Der vermeintliche Lebenskeiler

Der vermeintliche Lebenskeiler

Ich habe erst vor wenigen Jahren meinen Jagdschein gemacht. Im ersten Jahr konnte ich ab und zu bei Freunden mitgehen. Bei meinen ersten Ansitzen war ich so aufgeregt, dass an Schießen gar nicht zu denken war, wenn ich dann einmal Anblick hatte. Aber irgendwann klappte es dann. Das erste Stück Wild, das ich erlegt habe, war ein Fuchs. Den habe ich eingefroren und zum Gerber geschickt. Der sauber gegerbte Balg hängt jetzt über meinem Schreibtischstuhl und wird für mich immer ein besonderes Jagdandenken bleiben. Ich habe dann noch weitere Füchse und einen Waschbären gestreckt, bevor es mit dem ersten Stück Schalenwild etwas wurde. Das war dann ein Rehkitz. Ich habe mich also langsam hochgearbeitet. Ich finde das gut so, also für mich gut. Andere Leute aus meinem Jungjägerkurs sind gleich nach Afrika gefahren oder haben dicke Hirsche erlegt. Das hätte ich gar nicht gewollt, selbst wenn ich das Geld dafür hätte.

Was ich aber unbedingt wollte, in meinem ersten Jagdscheinjahr aber nicht gelang, war ein Stück Schwarzwild zu erlegen. Das war es aber, was mich am meisten reizte. Obwohl ich ab und zu Sauen vorhatte, konnte ich doch keine strecken. Zu dunkel, zu weit, oder es standen alle auf einem Haufen oder es war eine Bache mit viel zu kleinen Frischlingen. Aber irgendwann schoss ich auch mein erstes Stück Schwarzwild.

Die ersten Jagdeinladungen, die ich als Jungjäger bekam, waren zu Erntejagden. Da sah ich jede Menge Wildschweine, aber schießen konnte ich erst mal keins. Zu weit, zu schnell, zu riskant. Dass Erntejagden gefährlich sind, hatte man mir im Jungjägerlehrgang gründlich eingebläut, das saß fest. Gut so. Aber nachdem ich dann viele Tage hintereinander auf dem Drückjagdbock gesessen hatte und nicht geschossen hatte, obwohl es um mich herum ständig knallte und abends etliche Schwarzkittel auf der Strecke lagen, kam doch langsam etwas Frust auf. Ich wollte das nicht zulassen und mir noch weniger etwas anmerken lassen, aber das ist mir wohl nicht gelungen.

Jedenfalls kam eines Abends nach einer für mich wieder einmal erfolglosen Erntejagd der Revierpächter auf mich zu. Wenn du Lust und Zeit hast, setze dich doch heute Abend noch mal hin. Ich kenne eine Stelle, da schießt du mit ziemlicher Sicherheit eine Sau.

Das ließ ich mir natürlich nicht zweimal sagen. Der Pächter führte mich dann durch ein übermannshohes Rapsfeld an eine Stelle am Rand eines Sumpfs. Trockenes Schilf und kleine Hügel, um die zentimeterhoch das Wasser stand. Und an der Kirrung alles von Sauen zerwühlt. Das sah wirklich sehr vielversprechend aus. Die Zeit auf dem Hochsitz war spannender als jeder Krimi. Und ich musste nicht einmal lange warten, bis sich im Sumpf etwas regte. Ich hörte es platschen und schnauben und unmissverständlich das Grunzen von Sauen. Adrenalin pur.

Und die Geräusche kamen eindeutig näher und bewegten sich in meine Richtung. In atemloser Spannung saß ich da. Doch leider, leider zögerten die Sauen am Rand des Dickichts und drehten dann ab. Wahrscheinlich hatten sie an der Stelle schon so ihre Erfahrungen gemacht. Wieder nichts, dachte ich frustriert. Aber dann hörte ich es wieder knacken und rascheln und ein einzelnes Schwein trat aus dem Busch.

Ich guckte durchs Fernglas und konnte vor dem hellen Schilf als Hintergrund sogar erkennen, dass es sich um ein männliches Schwein, also einen Keiler handelte. Er schien mir riesig zu sein, warf ein langen dunklen Schatten. Keine führenden Bachen, sonst ist alles frei, hatte der Pächter gesagt. Schweine haben wir genug. Das erste Wildschwein und gleich ein Lebenskeiler, dachte ich. Denn zum Schuss hatte ich mich schon entschlossen.

Es dauerte eine ganze Weile, bis ich mich soweit beruhigt hatte, dass ich einen sauberen Schuss antragen konnte. Glücklicherweise machte sich mein Lebenskeiler genüsslich an der Kirrung zu schaffen und ließ mir alle Zeit der Welt, um runterzukommen und mich vorzubereiten. Auf den Schuss hin war er blitzschnell verschwunden. Ich hörte es noch kurz knacken, dann war Ruhe.

Ich rief den Jagdpächter an und berichtete, dass ich ein starkes Schwein, wahrscheinlich einen kapitalen Keiler beschossen hatte. Und, liegt? Ja, denke schon. Ich sehe ihn aber nicht. Gut, ich komme mit dem Hund, sagte er. Es folgten bange Minuten des Wartens. Hoffentlich liegt er wirklich, dachte ich. Hoffentlich ist er nicht zu weit gegangen, womöglich in den Sumpf und hoffentlich gibt es keinen Ärger, weil ich als Gast und Jungjäger einen starken Keiler geschossen habe. Dachte ich.

Nach ewig scheinenden Minuten erschien der Pächter mit seinem Drahthaar. Ließ sich von mir den Anschuss zeigen und stapfte los, ich hinterher. Nach ungefähr 80 Metern blieb er stehen. Waidmannsheil!, rief er, hier liegt dein kapitaler Keiler. Überglücklich trat ich ans Stück, muss dann aber so blöd geguckt haben, dass er laut los lachte und sich ewig nicht einkriegte. Da lag ein Frischling, knapp 25 Kilo aufgebrochen, wie sich später zeigte.

Das kann nicht sein, sagte ich, ich habe auf ein viel größeres Schwein geschossen. Ob es nicht sein kann, dass der Frischling dahinter stand? Ich ihn nicht gesehen hätte? Die aus dem Kapitalkeiler austretende Kugel diesen versehentlich getroffen hätte? Möglich ist alles, sagte der Jagdherr und suchte nochmal gründlich den Anschuss ab. Nichts.

Die Geschichte von dem vermeintlichen Lebenskeiler musste ich mir noch oft anhören. Ich muss sie mir ehrlich gesagt immer noch anhören und sie sorgt immer für große Heiterkeit auf meine Kosten. Macht nichts. Über mein erstes Schwein habe ich mich trotzdem gefreut wie sonst was. Und inzwischen weiß ich natürlich auch, wie sehr das Mondlicht die Wahrnehmung von Größenverhältnissen und Proportionen verfälschen kann.