Erfolgreicher Jagdtag in Brandenburg
Es war kurz vor Weihnachten vor einigen Jahren und damit Drückjagdsaison in Brandenburg. Das Wetter an diesem Jagdtag war traumhaft: es war nicht zu kühl, windstill und der Himmel war blau. Das Laub der Buchen raschelte bei jedem Schritt, den der Ansteller und ich bis zum Ansitz machten.
Das passt, dachte ich, so müsste das Wild ja auch zu hören sein… .
Nachdem ich meine Position eingenommen und mir ein Bild von der Umgebung gemacht hatte, konnte es losgehen. Und es ging los...
Kaum hörte man die Treiber und Hunde in der Ferne, war das Wild auch schon in Bewegung. Die erste Rotte Sauen zog auf der Kuppe entlang. Da konnte man nichts machen, kein Kugelfang. Kurze Zeit später rannte eine Rotte Sauen direkt auf mich zu. Ein Frischling kam zur Strecke, was mich sehr freute. Keine halbe Stunde später wechselte ein Rudel Damwild hochflüchtig auf 60 m vorüber. Ein Damkalb brachte ich zur Strecke. Nach einer weiteren Stunde wechselte eine weitere Rotte Überläufer auf 150 m in einer Senke. Das ist zu weit, dachte ich. Trotzdem machte ich mich bereit, nahm Zielstock und Gewehr und schlug an. Zum Glück, denn die Rotte verhoffte. Ein Überläuferkeiler kam zur Strecke.
Mit diesem jagdlichen Erfolg hatte ich nicht gerechnet. Umso zufriedener war ich.
Und dann kam mein „Highlight“ des Jagdtages: kurz vor Ende der Jagd zog ein Rudel Rotwild auf 100 m im Tal entlang. Ein Rotspießer war freigegeben und ein Rotspießer stand plötzlich wie im „Lehrbuch“ vor mir. Ich schoss. Doch das Rudel zog scheinbar unbeeindruckt weiter.
Das verunsicherte mich. Ich war mir sicher, getroffen zu haben. Trotzdem schien das gesamte Rudel geschlossen weiter zu ziehen. Auf Grund des vorhandenen Bewuchses konnte ich leider nicht sehen, ob das Rudel zusammen blieb.
Das Jagdende konnte ich kaum erwarten. Eine weitere Rotte Sauen, die vorüber zog, beschoss ich nicht, da ich sehr aufgeregt war.
Dann war Hahn in Ruh.
Ich versorgte die erlegten Stücke und ging zum Rotwildanschuss. Mein Gefühl hatte mich nicht getäuscht, am Anschuss fand ich Schweiß.
Eine kurze Nachsuche mit dem Ansteller blieb erfolglos. Eine Nachsuche mit Hund war erforderlich.
Die Nachsuchen mit Hunden wurden vom Streckenplatz aus organisiert. Nachdem ich diese angemeldet hatte, wurde ich mit einem Hundeführer losgeschickt. Wir beeilten uns, da es bereits dämmerte.
Der Hund folgte der Schweißfährte noch 100 m und gab plötzlich laut. Dort lag der Rotspießer in der Gabel einer Erle.
Die Wildbergung war eine Tortur und ging bis in die Dunkelheit. Als wir damit fertig waren und zum Streckenplatz kamen, war die Strecke bereits verblasen und die Jägerschaft auf dem Heimweg.
Trotzdem war ich mit diesem erfolgreichen Jagdtag rundum zufrieden.
Waidmanns Heil!