Ich möchte euch begeistern wie es dazu kam, dass ich als frisch gebackener Jäger mein erstes Stück Wild erlegen konnte.

Gestern Abend war der vierte Ansitz in Folge innerhalb von drei Tagen. Wie die Tage zuvor zogen die Rehe erst in der Dämmerung auf die Felder. Dies konnte ich aus weiter Entfernung beobachten. Ich saß immer auf dem falschen Sitz. Also setze ich mich direkt an den Wildwechsel, wo sie die Abende zuvor ebenfalls lang zogen.

Im Hellen tat sich nichts. Die Dämmerung brach an. Auf einmal ging alles ganz schnell. Ein Stück Rehwild zog mehrere hunderte Meter über das Feld spitz auf mich zu. Ein Schuss war erst nicht möglich und das Stück kam immer näher. Angesprochen hatte ich es als Schmalreh. Keine Spinne zu sehen und auch kein Spiegel ersichtlich. Vom Wildbret konnte ich es nicht richtig einschätzen, dafür war es zu dunkel und mir fehlt die Erfahrung. Es war weit und breit kein Kitz zu sehen, also entschloss ich mich das Stück zu erlegen.
Durch Anpfeifen brachte ich das Stück zum Sichern und konnte ihm sauber auf 20 Meter einen Schuss antragen.
Mein erstes Stück zeichnete und lag im Knall. 

Ich rief mit zittriger Stimme und kaum Worten den Pächter an. Dieser machte sich direkt auf den Weg. Dann genoss ich den Moment, packte meine Sachen zusammen und ging zum Stück.
Am Stück angekommen zeigte sich, dass es sich um eine junge 2-jährige Ricke handelt, die zudem auch noch gehörnt ist. 
Leider doch kein Schmalreh, aber aus Fehlern lernt man und beim nächsten Mal muss man noch akribischer Ansprechen! 

Der Pächter wünschte mir trotzdem ein kräftiges Waidmannsheil und ich war zufrieden! 
Waidmannsheil & Waidmannsdank