Der lange Weg zum Erfolg
So liebe Mitjäger, hier nun die kleine Geschichte zum letzten erlegten Schmalreh. Nachdem ich bei der letzten Jagd im August an zwei Tagen zumindest einen Achtender, ein Alttier und ein Schmalreh ins Visier nehmen konnte (wobei letztendlich nur das Schmalreh erlegt wurde, war die Freude auf eine ganze Jagdwoche riesengroß. Ab Samstagmorgen begann die Zeit und ich nahm mir vor, jeden der 7 Tage mindestens 2x rausgehen. Das schöne dabei war, dass die Frau und ihre Familie am Montag für einige Tage ins Allgäu fahren werden und ich 5 Tage allein das Haus im Harz hüten würde. ?? gesagt, getan. Ich fing an um 5 morgens aufzustehen und das erste mal am Tag rausgehen. Am späten Nachmittag ging es dann immer zum zweiten mal raus. So war der geplante und durchgezogen Ablauf für die nächsten 7 Tage. Ich hatte die Auswahl zwischen 9 verschiedenen Hochsitzen. Grundsätzlich war der Ablauf immer der gleiche. Viele Geräusche um mich herum und häufig das Meckern des Eichelhähers, aber kein Anblick von irgendeinem Stück Wild! ???? Aber es wurde jeden Tag weitergemacht und ein Fluch auf alle Jagdgötter heimlich gen Himmel geschickt. Am letzten Abend schließlich, stieg ich um 18.30 vom letzten Ansitz runter und hatte mich schon innerlich damit abgefunden, diesmal kein Jagdglück gehabt zu haben. Ich ging zum Wagen, entlud die Waffe und fuhr zurück. Nach ca. 500 m auf dem Waldweg schaute ich kurz nach rechts und sah plötzlich 3 Rehe im Wald ca. 60 Meter entfernt. Ich konnte es kaum glauben, stieg auf die Bremse und öffnete die Fahrertür. Die Rehe standen noch immer. Nun öffnete ich die Hintertür auf meiner Seite, nahm die Waffe aus dem Futteral und lud durch. Dabei nahm ich wahr, dass sich zwei der Rehe langsam wegbewegten. Ich ging neben der Heckklappe in Anschlag und schaute durch das Zielfernrohr. Ein Schmalreh stand noch dort und äste zufrieden vor sich hin. Es stand jedoch noch mit dem Stich frontal zu mir. Wie auf ein Kommando stellte es sich aber einen Augenblick später im leicht spitzen Winkel breit zu mir und präsentierte genügend Fläche für einen sicheren Schuss. Ein "lauter" Knall, ein blendender Mündungsblitz und dann stand dort kein Reh mehr, als ich wieder etwas sehen konnte. Nun kamen die Zweifel, hast du wirklich gut getroffen, wo liegt das Stück jetzt, muss jetzt noch eine Nachsuche organisiert werden? Ich ging zum Anschussplatz und begann die nähere Umgebung vorsichtig abzusuchen. Nach ca. 3 Minuten hatte ich Glück und fand es ca. 15 Meter vom Anschuss entfernt....??. Also, die Moral von der Geschichte : vertraue auf die Jagdgötter, auch wenn man sie manchmal heimlich verfluchen kann und verliere nicht die Geduld ....??
Waidmannsheil
